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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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5. Theorien zur <strong>Entwicklung</strong> empathisch motivierten Hilfeverhaltens<br />

hand, the child becomes aware that others have first person information about their activities<br />

in relation to objects“ (Barresi & Moore, 1996, S.117 f.).<br />

Wie schon weiter oben angesprochen, weist <strong>die</strong>se <strong>Entwicklung</strong>sstufe viele Parallelen<br />

zu der Theorie Bischof-Köhlers <strong>auf</strong>. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass Barresi<br />

<strong>und</strong> Moore mit ihrem intentionalen Schema nicht nur <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong>en im zweiten<br />

Lebensjahr, sondern darüber hinaus nachfolgende <strong>Entwicklung</strong>en im vierten Lebensjahr <strong>und</strong><br />

vorangehende <strong>Entwicklung</strong>en im ersten Lebensjahr integrieren <strong>und</strong> damit ein Modell<br />

vorschlagen, dass zur Erklärung der wesentlichen sozialkognitiven <strong>Entwicklung</strong>en in den<br />

ersten Lebensjahren beitragen soll. Somit ist es nicht das Einsetzen der Vorstellungstätigkeit<br />

allein, das ein Verständnis psychologischer Relationen ermöglicht. Zusätzlich muss das Kind<br />

schon vor <strong>die</strong>sem Zeitpunkt Erfahrungen während des zeitgleichen Ausführens identischer<br />

objektbezogener Handlungen gesammelt haben. Diese Informationsquelle muss dem Säugling<br />

zunächst zur Verfügung stehen, bevor es <strong>die</strong> relationale Struktur psychologischer Zustände<br />

abstrahieren kann.<br />

Als Belege für <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong>sstufe der Vorstellungstätigkeit <strong>und</strong> Selbst-Andere-<br />

Unterscheidung führen <strong>die</strong> Autoren drei Phänomene an, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Fragestellung <strong>die</strong>ser<br />

Arbeit direkt relevant sind. Als Beleg für <strong>die</strong> Tatasche, dass Kinder sich ihrer selbst als<br />

handelndes Agens bewusst werden, gilt den Autoren das Selbsterkennen im Spiegel:<br />

„Self-recognition indicates that the child is able to imagine self as an object like other objects<br />

and in particular like other persons whose third person information the child directly<br />

perceives“ (Barresi & Moore, 1996, S.118).<br />

Als Beleg für <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong> Erste-Person-Perspektive <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Dritte-Person-Perspektive integrieren, führen <strong>die</strong> Autoren <strong>die</strong> Klasse sek<strong>und</strong>ärer Emotionen<br />

(self-conscious emotions) an (siehe auch Lewis, Sullivan, Stanger, & Weiss, 1989). Die<br />

Autoren interpretieren <strong>die</strong> sek<strong>und</strong>ären Emotionen der Schüchternheit <strong>und</strong> der Verlegenheit als<br />

Indiz dafür, dass <strong>die</strong> psychologische Relation der eigenen Person durch <strong>die</strong> Vorstellung<br />

davon, wie sie <strong>auf</strong> <strong>die</strong> psychologische Relation des Anderen wirkt, derart beeinflusst wird,<br />

dass <strong>die</strong> Handlung, insofern sie überhaupt ausgeführt wird, durch <strong>die</strong>se Emotionen begleitet<br />

wird.<br />

Als Beleg für <strong>die</strong> Tatsache, dass Kinder sich der Erste-Person-Perspektive anderer<br />

Personen bewusst werden, führen <strong>die</strong> Autoren <strong>die</strong> Fähigkeit an, sich angemessen in Bezug <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Erste-Person-Perspektive der anderen <strong>und</strong> nicht der eigenen Person zu verhalten. Das<br />

beste Beispiel dafür ist in den Augen Barresi <strong>und</strong> Moores <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>empathischen</strong>

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