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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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10. Methode<br />

ist der Arm abgegangen. Oh, mein Teddy ist kaputt!“ Dar<strong>auf</strong>hin legte <strong>die</strong> VL den Teddy, den<br />

Arm <strong>und</strong> das Jäckchen vor sich <strong>auf</strong> den Boden, bedeckte ihr Gesicht mit den Händen <strong>und</strong><br />

begann zu schluchzen. Diese Phase simulierter Trauer dauerte bis zu drei Minuten. Die VL<br />

schluchzte während der gesamten Phase, verdeckte ihr Gesicht, schaute ab <strong>und</strong> zu den Teddy<br />

oder das Kind an <strong>und</strong> wiederholte mehrmals das Gesagte. Nach <strong>die</strong>sen drei Minuten wurde<br />

<strong>die</strong> Trauerphase durch <strong>die</strong> VL <strong>auf</strong>gelöst („Soll ich den Teddy zuhause reparieren? Ich nehm’<br />

den nachher mit <strong>und</strong> dann mach ich den zuhause heile. So, jetzt setz ich ihn mal hierhin, dann<br />

kann er uns zuschauen.“). Wenn das Kind innerhalb der Trauerphase eindeutig prosozial<br />

intervenierte, wurde <strong>die</strong> Trauerreaktion entsprechend früher beendet. In allen Fällen schloss<br />

sich eine weitere Spielphase an, <strong>die</strong> bis zu fünf Minuten dauerte <strong>und</strong> <strong>die</strong> vor allem den Zweck<br />

hatte, dass das Kind sehen konnte, dass alles wieder „in Ordnung“ ist.<br />

Ko<strong>die</strong>rung<br />

Das Verhalten der Kinder während der Trauerphase <strong>und</strong> der sich anschließenden<br />

Spielphase wurde <strong>auf</strong> zwei unterschiedliche Arten analysiert: Zum einen wurden <strong>die</strong> Kinder<br />

<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des Gesamteindrucks intuitiv einer von fünf globalen Kategorien zugewiesen, zum<br />

anderen wurde das Auftreten verschiedener objektiver Verhaltensmaße ko<strong>die</strong>rt. Die eingangs<br />

<strong>auf</strong>gestellten Hypothesen wurden mit beiden, den intuitiven <strong>und</strong> den objektiven Maßen,<br />

überprüft.<br />

Intuitive Kategorien<br />

In Anlehnung an Bischof-Köhler (1989; 1994) wurden <strong>die</strong> Kinder einer von insgesamt<br />

fünf intuitiven Kategorien zugeordnet. Dabei war neben dem konkreten Verhalten der Kinder<br />

das emotionale Ausdrucksverhalten ein zentrales Kriterium. Es wurden folgende Kategorien<br />

unterschieden:<br />

1. Helfer wirken betroffen beziehungsweise besorgt, ihr Verhalten drückt Konflikt aus<br />

<strong>und</strong> ihre Aufmerksamkeit bleibt <strong>auf</strong> <strong>die</strong> VL fokussiert. Sie zeigen prosoziales<br />

Verhalten <strong>und</strong>/ oder sie machen <strong>die</strong> Mutter wiederholt <strong>und</strong> sehr nachdrücklich <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Situation <strong>auf</strong>merksam.<br />

2. Ratlose wirken betroffen beziehungsweise besorgt <strong>und</strong> gleichzeitig ratlos: ihr<br />

Verhalten drückt Konflikt aus <strong>und</strong> ihre Aufmerksamkeit bleibt <strong>auf</strong> <strong>die</strong> VL fokussiert.<br />

Sie zeigen kein eindeutiges Hilfeverhalten, jedoch weisen sie <strong>die</strong> Mutter <strong>auf</strong> das<br />

Geschehen hin oder zeigen Blickbewegungen, <strong>die</strong> dar<strong>auf</strong> schließen lassen, dass sie<br />

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