15.12.2012 Aufrufe

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

70<br />

10. Methode<br />

demzufolge sehr unterschiedliche Erfahrungen, was den täglichen Kontakt mit<br />

Familienangehörigen anbelangt. Schließt man neben dem Haushalt zusätzlich <strong>die</strong> direkte<br />

Nachbarschaft mit ein, sind es in Delhi durchschnittlich 4,08 (SD = 2,85) <strong>und</strong> in Berlin 1,14<br />

(SD = 2,85) Verwandte, <strong>die</strong> nicht zur Kernfamilie gehören <strong>und</strong> <strong>die</strong> entweder im selben<br />

Haushalt oder in direkter Nachbarschaft leben, t(79) = -5,43, p < ,001. Insgesamt war es nur<br />

in 9 (21%) Familien aus Berlin, jedoch in 34 (87%) Familien aus Delhi der Fall, dass ein<br />

Verwandter, der nicht zur Kernfamilie gehört, im selben Haushalt oder der direkten<br />

Nachbarschaft wohnte.<br />

Tabelle 2 – Familienangehörige im selben Haushalt oder in direkter Nachbarschaft<br />

Berlin (N = 41) Delhi (N = 39)<br />

im selben Haushalt % > 0 % > 0 χ 2<br />

Großmutter <strong>und</strong>/ oder -vater 0,0 69,2 43,62***<br />

Onkel <strong>und</strong>/ oder Tante(n) 2,4 28,2 10,69**<br />

Cousin(s) 0,0 15,4 6,98*<br />

in direkter Nachbarschaft % > 0 % > 0 χ 2<br />

Großmutter <strong>und</strong>/ oder -vater 16,7 20,5 ,20<br />

Onkel <strong>und</strong>/ oder Tante(n) 9,5 35,9 8,14**<br />

Cousin(s) 2,4 15,4 4,30*<br />

Haushalt oder Nachbarschaft % > 0 % > 0 χ 2<br />

Großmutter <strong>und</strong>/ oder -vater 16,7 87,2 40,23***<br />

Onkel <strong>und</strong>/ oder Tante(n) 11,9 53,8 16,32***<br />

Cousin(s) 2,4 28,2 10,69***<br />

Anmerkungen. *** p < ,001, ** p < ,01, * p < ,05.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des soziostrukturellen Modells geht <strong>die</strong> Untersuchung von der<br />

Annahme aus, dass <strong>die</strong> soziokulturelle Orientierung der Familien aus Berlin independent, <strong>die</strong><br />

der Familien aus Delhi autonom-relational ist. Zentrale soziostrukturelle Charakteristika, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>se Orientierungen bedingen, sind laut Keller (2007) der Bildungsgrad <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Haushaltszusammensetzung. Da in Berlin <strong>und</strong> Delhi der Bildungsgrad relativ hoch ist, sollte<br />

<strong>die</strong> Autonomieentwicklung des Individuums eine zentrale Rolle spielen. Unterschiede<br />

zwischen den Stichproben ergaben sich vor allem in der Haushaltszusammensetzung. In Delhi<br />

lebten in fast allen Haushalten Angehörige der Großfamilien, wohingegen <strong>die</strong> Kernfamilie <strong>die</strong><br />

vorherrschende Familienform in Berlin war. Demzufolge war zu vermuten, dass <strong>die</strong><br />

soziodemographischen Daten <strong>die</strong> jeweilige soziokulturelle Orientierung, autonom-relational<br />

in Delhi <strong>und</strong> independent in Berlin, begünstigen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!