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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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2. Die Phänomenologie <strong>empathischen</strong> <strong>Erlebens</strong><br />

begriffen <strong>und</strong> nicht mit der eigenen verwechselt wird. Von dem Begriff der Empathie ist der<br />

Begriff des Mitgefühls abzugrenzen, der zusätzlich <strong>die</strong> Sorge um <strong>die</strong> andere Person oder <strong>die</strong><br />

Anteilnahme an deren Situation mit einschließt. In <strong>die</strong>ser Arbeit ist es der Begriff Mitgefühl,<br />

der dem alltagssprachlichen Gebrauch des Begriffs Empathie entspricht. Diese Terminologie<br />

entspricht der in den Arbeiten von Bischof-Köhler (1989, 2004). Eisenberg, Fabes <strong>und</strong><br />

Spinrad (2006) hingegen sprechen von empathy <strong>und</strong> sympathy. Empathy definieren sie als<br />

„an affective response that stems from the apprehension or comprehension of another’s<br />

emotional state or condition, and which is identical or very similar to what the other person is<br />

feeling or would be expected to feel“ (Eisenberg et al., 2006, S.637).<br />

Davon grenzen sie das Konzept der sympathy ab, das definiert wird als<br />

„an affective response that frequently stems from empathy, but can derive directly from<br />

perspective taking or other cognitive processing […] It consists of feeling sorrow or concern<br />

for the distressed or needy other“ (Eisenberg et al., 2006, S.637).<br />

Die Bedeutung von sympathy entspricht der Bedeutung des Begriffs Mitgefühl. Bei<br />

der Definition von empathy bleibt allerdings unklar, was das empathische Empfinden von der<br />

Gefühlsansteckung unterscheidet. In ihren Arbeiten sprechen Eisenberg <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

häufiger von einer Art „minimalen Ich-Andere-Unterscheidung“, <strong>die</strong> allerdings nicht näher<br />

bestimmt wird. Wie schon in der Definition von Eisenberg <strong>und</strong> Kollegen angedeutet, ist es in<br />

den meisten Fällen so, dass sich der empathische Mitvollzug der Notlage einer anderen<br />

Person in Mitgefühl übersetzt, dem wiederum eine zentrale Rolle bei der Motivation frühen<br />

Hilfeverhaltens zukommt. Damit aus Empathie, also dem Verständnis für <strong>die</strong> andere Person,<br />

Mitgefühl für <strong>die</strong> andere Person wird, muss zusätzlich ein prosoziales Motiv aktiviert werden.<br />

Denn alternativ könnte der Beobachter auch mit Schadenfreude <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Notlage der anderen<br />

Person reagieren oder aus einer Schädigungsabsicht heraus eine solche Notlage bei der<br />

anderen Person hervorrufen (Bischof-Köhler, 1989; Dunn, 1988).<br />

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