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Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

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7 Diskussion<br />

neben alveolaren Makrophagen und Neutrophilen, die einen Großteil der Immunzellen der in<br />

Lunge ausmachen, auch dendritische Zellen dauerhaft im Lungenepithel vorkommen (Holt et<br />

al., 1987). Mithilfe von pro- und anti-inflammatorischer Zytokine verbinden und kontrollieren<br />

sie das angeborene und adaptive Immunsystem. Deshalb wurde ein Profil der Zytokine<br />

erstellt, die nach Konfrontation mit dem Pathogen A. fumigatus von DCs sezerniert werden.<br />

Mittels genomweiter Affymetrix-Microarrays-Analysen wurden im Vorfeld interessante Gene<br />

klassifiziert, die bei einer Immunantwort reguliert sein könnten, und daraus ein spezieller<br />

Zytokin-Microarray erstellt (Mezger et al., 2008-1). Um die Pathogenese von früher IA in der<br />

Lunge darzustellen, wurde bei dieser Studie in einem Modellsystem gearbeitet, dem moDCs<br />

oder mDCs zugefügt wurden.<br />

Die moDCs sowie die mDCs wurden 3 h und 6 h mit A. fumigatus Keimschläuchen<br />

konfrontiert und die Ergebnisse der Genexpression abhängig von der Kontrolle ohne<br />

Keimschläuche ausgewertet. Von den 117 getesteten Genen, die eine anti- und pro-inflamma-<br />

torische Immunantwort regulieren, fanden sich maximal 21 % mehr als 2-fach reguliert. Von<br />

diesen waren die meisten Gene, unter denen die Chemokine dominierten, heraufreguliert. Es<br />

wurde eine erhöhte Expression des Transkriptionsfaktors NF-κB nach Konfrontation mit<br />

A. fumigatus gefunden. Durch NF-κB werden Mediatoren einer inflammatorischen<br />

Immunantwort freigesetzt, die untere anderem die ebenfalls hochregulierten Zytokine IL1β,<br />

IL8 und TNF-α, mit einschließen (Bonizzi, Karin, 2004). Das ist ein Indiz dafür, dass<br />

zwischen 3 h und 6 h nach Konfrontation mit A. fumigatus eine pro-inflammatorische<br />

Immunantwort ausgelöst wird und der Zeitpunkt noch nicht erreicht ist, an dem anti-<br />

inflammatorische Zytokine die Immunantwort wieder einschränken.<br />

Dazu wurde ein Zytokexpressionsinprofil gefunden, das weitgehend mit früheren Studien<br />

übereinstimmt, die die Interaktion von Immunzellen mit Pilzen, darunter auch Candida<br />

albicans, oder mit dem Bakterium Mycobacterium tuberculosis, das den Körper auch von der<br />

Lunge aus infiziert, untersuchten (Kim et al., 2005; Cortez et al., 2006, Mezger et al., 2008-1;<br />

Yuan et al., 2008; Stern et al., 2009). Im Modell der frühen IA zeigte sich neben den<br />

erwähnten Genen IL1β, IL8, TNF-α und NF-κB eine Hochregulation der Gene CCL4,<br />

CCL20, CXCL1, CXCL2 CXCL3 und CXCL4.<br />

Von den Chemokinen CXCL1, CXCL2 und CXCL3 ist bekannt, dass sie von plasmacytoiden<br />

DCs bei einer Virusinfektion als erstes ausgeschüttet werden, um naive T-Lymphozyten<br />

anzulocken (Piqueras et al., 2006). CXCL5 lockt vor allem Neutrophile zum Infektionsort<br />

(Chang et al., 1994). Die Hochregulation dieser Gene weist darauf hin, dass ihre Funktionen<br />

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