Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg
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3 Einleitung<br />
Corticosteroide sind sehr wirksame anti-inflammatorische Medikamente, die vor allem<br />
Monozyten, Makrophagen und CD4 + -T-Lymphozyten beeinflussen (Abe, Thomson, 2003).<br />
Steroide können am Steroidrezeptorkomplex, der im Cytoplasma anzutreffen ist, binden,<br />
indem sie ein Chaperon ersetzten, wodurch das Hitzeschockprotein 90 (Hsp90) freigesetzt<br />
wird. Danach sind sie in der Lage, in den Zellkern einzudringen und dort die Transkription<br />
spezifischer Sequenzen anzuregen oder mit NF-κB zu interagieren und folglich die<br />
Transkription der Zielgene von NF-κB zu inhibieren. Eingesetzt werden Corticosteroide vor<br />
allem bei Autoimmunerkrankungen oder Organtransplantationen.<br />
Zytotoxische Substanzen inhibieren die DNA Synthese und wirken auf die Zellteilung. Vor<br />
einer Stammzelltransplantation werden sie in hoher Dosis eingesetzt, um alle Lymphozyten<br />
zu eliminieren, die gerade in der Zellteilung sind. In niedriger Dosis wirken sie zusammen mit<br />
Corticosteroiden immunsupprimierend. Mycophenolsäure ist eine solche zytotoxische<br />
Substanz, die in der Lage ist, die Synthese von Purin, einem wichtigen Bestandteil der DNA,<br />
zu unterdrücken, indem es das Enzym Inosin-monophosphat-Dehydrogenase inhibiert<br />
(Sintchak et al., 1996).<br />
Pilz- und Bakterienderivate wirken vor allem auf Lymphozyten, sind durch ihre willkürlichen<br />
Nebeneffekte aber oft toxisch für die Nieren und andere Organe. Cyclosporin A und<br />
Tacrolimus zeigen ein ähnliches Wirkungsspektrum, da beide den Calcineurin Signalweg, der<br />
auch als Signal I (gemäß der zuletzt entwickelten Nomenklatur von Charles Janeway)<br />
bezeichnet wird, inhibieren (Neuhaus et al., 2001). Signal I bewirkt einen intrazellulären Ca 2+ -<br />
Anstieg. Bindet Calcineurin an diese Ca 2+ -Ionen, wird es aktiviert und setzt in den T-Zellen<br />
die Transkriptionsfaktoren für IL2, IL4 und IL6, die die Proliferation der T-Zellen regulieren,<br />
frei (Murphy et al., 2008). Durch die Bindung von Cyclosporin A oder Tacrolimus an<br />
Calcineurin wird verhindert, dass dieses durch Ca 2+ aktiviert werden kann, und dadurch wird<br />
das IL2 Signal unterdrückt (Liu et al., 1991). Des Weiteren wurde beobachtet, dass<br />
Cyclosporin A auch die Maturierung von DCs inhibieren kann (Duperrier et al., 2002).<br />
Rapamycin oder sein Derivat RAD werden den Patienten oft zusammen mit Tacrolimus und<br />
Cyclosporin A verabreicht. Da sich ein Großteil dieser Dissertation mit RAD befasst, wird im<br />
Folgenden intensiv darauf eingegangen.<br />
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