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Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

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3 Einleitung<br />

Neutrophile Granulozyten haben die Fähigkeit, toxische Substanzen zu produzieren, zum<br />

Beispiel Sauerstoffderivate, Stickoxid und antimikrobielle Peptide (Defensine und kationische<br />

Proteine). Es wurde beobachtet, dass bei einer Konfrontation von Neutrophilen mit<br />

Pathogenen vermehrt Wasserstoffperoxid (H2O2) gebildet wird (Iyer et al., 1961; Babior et al.,<br />

1973). Daraus entwickelte sich der Name respiratorische Entladung oder oxidativer Burst.<br />

Das membranassoziierte Enzym NADPH-Oxidase spielt eine zentrale Rolle beim oxidativen<br />

Burst, indem es durch Elektronenübertragung molekularen Sauerstoff in das Superoxidanion<br />

(O2 - ) umwandelt. O2 - kann in andere Oxidantien umgewandelt werden, worunter sich z.B.<br />

Wasserstoffperoxid (H2O2), Peroxynitrit (ONOO-), hypochlorige Säure (HOCl) oder<br />

Nitrylchlorid (NO2Cl) befinden. Da diese Oxidantien hochreaktiv sind, können sie DNA,<br />

Proteine und Lipide des Pilzes schädigen. Der oxidative Burst der Neutrophilen wird vor<br />

allem durch Zellwandbestandteile von A. fumigatus, wie das β-Glucan, induziert. Neuere<br />

Studien haben gezeigt, dass hauptsächlich β-1,6-Glucan, das im Aufbau der Zellwand seltener<br />

vorkommt, und nicht das vorherrschende β-1,3-Glucan, die Stimulation der Neutrophilen<br />

reguliert (Rubin-Bejerano et al., 2007).<br />

A. fumigatus besitzt verschiedene Mechanismen, um sich vor den reaktive Sauerstoffspezies<br />

(ROS) der Neutrophilen zu schützten. Konidien haben einen hydrophoben Pigmentfarbstoff,<br />

der die Produktion von ROS verhindert (Jahn et al., 2000). Der Pigmentfarbstoff beeinflusst<br />

auch die Virulenz und die Antimykotikaresistenz des Pilzes, da er möglicherweise dazu<br />

beitragen kann, die durch pathogenassoziierte molekulare Muster (PAMPs) induzierte<br />

Zytokinfreisetzung vor dem Immunsystem zu verbergen (Brakhage et al., 1999; Chai et al.,<br />

2010). Zusätzlich besitzt A. fumigatus Katalasen, die als Schutzmechanismen gegen<br />

Wasserstoffperoxid wirken, wie z.B. die Superoxiddismutase (Hamilton, Holdom, 1999;<br />

Shibuya et al., 2006; Lessing et al., 2007).<br />

3.2.2 Dendritische Zellen<br />

Dendritische Zellen (DCs) sind Phagozyten mit langen, fingerförmigen Fortsätzen, ähnlich<br />

den Dendriten der Nervenzellen (Abb. 3.2). Sie sind sehr langlebig und kommen in den<br />

meisten Geweben dauerhaft vor. Steinman und Cohn beschrieben 1973 als erste die<br />

Fähigkeiten von DCs, das Immunsystem zu regulieren. Unreife DCs nehmen partikuläres<br />

Material, extrazelluläre Flüssigkeiten und deren Inhaltsstoffe durch rezeptorvermittelte<br />

Endozytose, die sich in Makropinozytose und Phagozytose unterteilen lässt, auf. Sobald sie<br />

auf einen Mikroorganismus oder lösliche Antigene treffen, werden diese von den DCs<br />

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