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Briefe an Vanessa

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In den letzten drei <strong>Briefe</strong>n habe ich dargestellt, wie Dein<br />

Körper-Geist mit all dem t<strong>an</strong>zt, was außerhalb seiner selbst ist,<br />

und so die Welt erschafft. Ich habe auch gezeigt, wie die Sinne<br />

und der Geist ständig unsere Erfahrung zu beherrschen<br />

versuchen: Wir nehmen wahr, was wir erwarten oder<br />

wahrnehmen wollen, und meist gelingt es uns, den Rest<br />

draußen zu halten. So k<strong>an</strong>n der T<strong>an</strong>z unseres Körper-Geistes,<br />

unseres Ichs, mit dem »Äußeren« die Illusion einer vertrauten<br />

Welt aufrechterhalten. Und wenn wir doch einmal etwas<br />

Unbek<strong>an</strong>ntes wahrnehmen, empfinden wir es als »fremd« und<br />

»beängstigend«. Alles Fremde verstört und erschreckt uns,<br />

aber es k<strong>an</strong>n uns auch aufwecken. Die bewundernswerte, wenn<br />

auch nutzlose Ausdauer, mit der unsere Körper-Geist-<br />

Wahrnehmung stets und ständig eine behagliche, vertraute<br />

Welt zu schaffen versucht, ist der Mech<strong>an</strong>ismus, der den<br />

Kokon aufrechterhält. In der vertrauten Welt können wir uns<br />

geborgen fühlen und sind uns selbst genug.<br />

Durch die Achtsamkeits-Gewahrseins-Übung k<strong>an</strong>nst Du<br />

selbst unmittelbar erleben, daß der Kokon keine absolute<br />

Barriere ist, kein reales, h<strong>an</strong>dfestes Ding. Er ist ein relativ<br />

nützliches Machwerk Deines Körper-Geistes, das Dir in der<br />

Ph<strong>an</strong>tasiewelt der Dinge zu funktionieren erlaubt.<br />

Aber wie Du inzwischen wohl weißt, ist Deine<br />

Wahrnehmung einer Außenwelt, einer Welt des <strong>an</strong>deren, ein<br />

schöpferischer T<strong>an</strong>z. Und der Kokon ist auch nur ein Teil<br />

dieses T<strong>an</strong>zes. Das ist es, was ich in diesen <strong>Briefe</strong>n zu zeigen<br />

versuche. Du und Deine Welt! Diese beiden können sich im<br />

T<strong>an</strong>z vereinigen, und Du brauchst die eingebildete und doch so<br />

absolute Trennung zwischen ihnen nicht mehr, die Trennung,<br />

die wir sonst ununterbrochen empfinden.<br />

Was ich Dir zeigen möchte, ist eigentlich g<strong>an</strong>z einfach,<br />

jedenfalls überhaupt nicht exotisch. Wenn Du Dir einen Film<br />

<strong>an</strong>siehst oder ein Buch liest und eine der darin vorkommenden

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