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Briefe an Vanessa

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Damit gewinnen wir völlig neue Gesichtspunkte für die<br />

Betrachtung des Lebendigen. Der Geophysiker James<br />

Lovelock beispielsweise sagt schon seit zw<strong>an</strong>zig Jahren, daß<br />

die Biosphäre unserer Erde sich in vielerlei Hinsicht wie ein<br />

Org<strong>an</strong>ismus verhält. Diese Aussage ist als »Gaia-Hypothese«<br />

bek<strong>an</strong>nt geworden, ben<strong>an</strong>nt nach der griechischen Erdgöttin<br />

Gaia. Sie besagt, wie Lovelock schreibt, »daß m<strong>an</strong> die<br />

Gesamtheit des Lebendigen auf der Erde – von den Walen bis<br />

zu den Viren, von den Eichen bis zu den Algen – als eine<br />

einzige lebendige Entität bezeichnen könnte, die nicht nur die<br />

Atmosphäre ihren Bedürfnissen gemäß zu m<strong>an</strong>ipulieren<br />

vermag, sondern über Fähigkeiten und Kräfte verfügt, welche<br />

die Fähigkeiten und Kräfte ihrer Best<strong>an</strong>dteile weit<br />

übersteigen«.<br />

Gerald Feinberg und Robert Shapiro wagen in ihrem Buch<br />

Life beyond Barth sogar die Behauptung, daß die Suche der<br />

Wissenschaftler nach außerirdischem Leben von g<strong>an</strong>z falschen<br />

Voraussetzungen ausgeht. Es bringt überhaupt nichts, sagen<br />

sie, nach chemischen oder biologischen Dingen wie etwa der<br />

DNA Ausschau zu halten, die wir mit dem Leben auf der Erde<br />

verbinden. Hinweise auf Leben könnten eher von<br />

Org<strong>an</strong>isationsmustern und Veränderungsprozessen ausgehen.<br />

Und derartige Muster und Prozesse, so mutmaßen sie zum<br />

Entsetzen der Schulwissenschaft, seien vielleicht in<br />

ballonartigen Gebilden in der Jupiteratmosphäre zu sehen oder<br />

als Plasmaleben im Inneren der Sterne, als Strahlungsleben in<br />

den interstellaren Gaswolken, als das Leben gefrorenen<br />

Wasserstoffs auf sehr kalten Pl<strong>an</strong>etenoberflächen, als<br />

elektromagnetische Feldenergie, als magnetische Domänen in<br />

Neutronensternen und in dergleichen außergewöhnlichen<br />

Phänomenen.<br />

Jetzt haben wir also eine Vorstellung davon, was ein Holon<br />

zu einem im gewöhnlichen biologischen Sinne lebendigen

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