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Briefe an Vanessa

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14. Brief<br />

Der Stoff, aus dem die Welt gemacht ist<br />

Liebe V<strong>an</strong>essa,<br />

im elften Brief war die Rede davon, daß das Fühlen in den<br />

Raum ausstrahlt, wenn wir den Kokon auflösen und unseren<br />

Herz-Geist öffnen, unser Org<strong>an</strong> des Fühlens. Ich habe in<br />

diesen <strong>Briefe</strong>n schon mehrmals davon gesprochen, daß aller<br />

Raum von Gewahrsein erfüllt ist. Deshalb werden wir in den<br />

nächsten <strong>Briefe</strong>n erkunden, was damit gemeint sein könnte.<br />

Zunächst möchte ich klären, was ich unter Geist und<br />

Gewahrsein verstehe. Das ist gar nicht einfach, denn solche<br />

Wörter haben in unserer Sprache kaum noch Konturen, und<br />

seitdem sich fast niem<strong>an</strong>d mehr ernsthaft mit ihnen beschäftigt,<br />

werden sie immer trivialer und beliebiger. Heute meint m<strong>an</strong><br />

mit »Geist« im allgemeinen hauptsächlich das Denken. Der<br />

»Geist«-Anteil des Fühlens und körperlichen Empfindens wird<br />

kaum noch gesehen.<br />

Deshalb möchte ich Dir zunächst erklären, wie ich diese<br />

Wörter verwende, denn wenn ich sage, daß »Gewahrsein den<br />

gesamten Raum erfüllt«, mußt Du schon wissen, wovon die<br />

Rede ist. Unter »Geist« verstehe ich alles, was wir<br />

normalerweise als »hier drinnen« im Unterschied zu »da<br />

draußen« erleben – also Denken, Fühlen, Emotion,<br />

Gewahrsein, Bewußtsein. Das ist ein sehr umfassender Begriff.<br />

Kommen wir jetzt zum Gewahrsein. Bleib einen Augenblick<br />

still sitzen und nimm wahr, was in Dir vorgeht…<br />

So. Was hast du wahrgenommen? Vielleicht Ged<strong>an</strong>ken wie<br />

»Ui, das ist wirklich interess<strong>an</strong>t« oder »Worauf will Papa denn<br />

jetzt hinaus?«; vielleicht Gefühle wie »l<strong>an</strong>gweilig«,<br />

»aufregend«, »irritierend«; oder Körperempfindungen wie »zu

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