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Briefe an Vanessa

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Welt erschlossen – wir betrachten sie als Holons. Bei dieser<br />

Betrachtungsweise, im Gegensatz zum Denken in Dingen,<br />

vergessen wir nicht, daß alles sowohl offen als auch<br />

geschlossen ist, eine hologrammähnliche Strukturierung des<br />

Oze<strong>an</strong>s von Fühlen, Gewahrsein und Energie.<br />

Ich möchte nun, wenn wir aus diesem Oze<strong>an</strong> in die<br />

gewöhnliche Welt der Dinge zurückkehren, daß wir die<br />

Oberflächen dieses Oze<strong>an</strong>s sehen können, ohne daß uns das<br />

Gefühl der Lebendigkeit verlorengeht. Deshalb möchte ich,<br />

daß Du Deine Welt als eine Welt der Holons und nicht der<br />

Dinge siehst und fühlst. Bei »Ding« denken wir meist <strong>an</strong> etwas<br />

fest Gefügtes und Statisches. Wenn wir Sernyi als Ding sehen,<br />

werden wir sie, selbst beim Lauf über den Rasen, im<br />

allgemeinen nicht als ein Surren innerer Bewegung<br />

wahrnehmen. Deswegen möchte ich, daß Du bei dem Wort<br />

»Holon« jedesmal einen Bewegungswirbel mitdenkst und<br />

mitfühlst: einen Sturm oder einen Mückenschwarm im<br />

Abendlicht oder eine Gruppe t<strong>an</strong>zender Menschen auf einer<br />

Wiese. Das kommt dem Charakter eines Holons – jedes<br />

Holons, sei es Dein Körper-Geist oder ein Stein – viel näher<br />

als jede statische Vorstellung. Wenn Du also »Holon« liest,<br />

solltest Du denken-fühlen: vibrierend, summend, bebend,<br />

strahlend.<br />

Ach ja, und noch eins, V<strong>an</strong>essa, wenn wir gerade von Dingen<br />

reden: Denk nicht, daß Energie-Fühlen-Gewahrsein ein Ding<br />

sei! Ein Holon ist es auch nicht unbedingt. Es hat keine<br />

Grenzen, und es ist im allerkleinsten ebenso wie im<br />

allergrößten. Du fühlst Dich vielleicht <strong>an</strong> Vorstellungen<br />

erinnert, denen die Menschen Namen wie Gott gegeben haben.<br />

Andere wie zum Beispiel die Daoisten haben Namen lieber<br />

gemieden. Sobald Du einen Namen für etwas hast, wirst Du es<br />

als ein Ding betrachten, als etwas von Dir Getrenntes. Wir<br />

haben diesen H<strong>an</strong>g des menschlichen Geistes in diesen <strong>Briefe</strong>n

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