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Briefe an Vanessa

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was sie da eigentlich tun. So schreibt Fr<strong>an</strong>cisco Varela: »Das<br />

verl<strong>an</strong>gt, daß wir bestimmte Vorstellungen von<br />

wissenschaftlichem Vorgehen hinter uns lassen und eine<br />

wissenschaftliche Ausbildungsform in Frage stellen, die einen<br />

Teil unserer kulturellen Identität darstellt.«<br />

K<strong>an</strong>nst Du ermessen, was für ein radikales Umdenken<br />

erforderlich würde, wenn wirklich viele Wissenschaftler<br />

akzeptierten, daß Gewahrsein nicht reduzierbar, also auf nichts<br />

zurückführbar und damit etwas absolut Fundamentales ist?<br />

Und wenn d<strong>an</strong>n gefragt wird: »Nun ja, aber wie erforschst du<br />

das?«, k<strong>an</strong>n die Antwort nur lauten: direkt. In der ersten Person<br />

gemachte Erfahrung, Ich-Erfahrung, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nur durch<br />

Beobachtung in der ersten Person erforschen. Das müßte<br />

natürlich auch für Wissenschaftler mit ein wenig direkter<br />

Beobachtung ihres eigenen Geistes beginnen, und zwar durch<br />

so etwas wie die Achtsamkeits-Gewahrseins-Übung. Und m<strong>an</strong><br />

müßte solche Beobachtungen als wissenschaftlich gültig<br />

<strong>an</strong>erkennen.<br />

Das würde der Wissenschaft ein völlig neues Gesicht geben.<br />

Sie könnte sich d<strong>an</strong>n auch Dingen zuwenden – etwa den bei<br />

PEAR beobachteten Phänomenen –, die den Menschen seit<br />

Jahrtausenden begegnen, ob Wissenschaftler nun <strong>an</strong> sie<br />

glauben oder nicht. M<strong>an</strong> könnte d<strong>an</strong>n auch in die<br />

wissenschaftliche Ausbildung schon Trainingsformen<br />

einbeziehen, die den Einfluß von Voreingenommenheiten und<br />

Projektionen auf die wissenschaftlichen Beobachtungen<br />

reduzieren. Wäre das nicht toll? Jedenfalls würde es uns eine<br />

bessere Wissenschaft bescheren und vielleicht zur Heilung<br />

unserer Welt beitragen.<br />

Aber kehren wir zu den Holons und ihrer Innen<strong>an</strong>sicht<br />

zurück. Die Frage »Wie fühlt es sich <strong>an</strong>, ein… zu sein?« ist<br />

einfach eine <strong>an</strong>dere Betrachtungsweise dessen, was ich über<br />

die Allgegenwärtigkeit von Gewahrsein-Fühlen im Raum zu

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