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SERIE WINZERFAMILIEN ■<br />
Bau der Kellerei in<br />
Wormeldange um 1930<br />
Die Kellerei Cave Crémants POLL-FABAIRE<br />
in Wormeldange im Art-déco-Stil (1959)<br />
Seit der ersten Stunde prägen Winzerfamilien die<br />
Genossenschaftskellereien der Domaines Vinsmoselle<br />
Vor dem Ersten Weltkrieg lieferten die Luxemburger Winzer<br />
von der Mosel, der Sauer und der Our – damals waren es<br />
1700 kleine Betriebe – rund 90 Prozent ihrer Lese an deutsche<br />
Verarbeiter. Diese sichere Einnahmequelle versiegte jedoch, als<br />
nach dem Krieg der <strong>Deutsch</strong>e Zollverein aufgelöst wurde, was die<br />
Luxemburger Winzer vor große Probleme stellte.<br />
Familien in führenden Positionen<br />
Einen Ausweg sah man in der Gründung von Genossenschaften,<br />
ein Vorhaben, das von der Luxemburger Regierung unterstützt und<br />
vorangetrieben wurde. Die erste Winzergenossenschaft bildete sich<br />
im Jahr 1921 in Grevenmacher. Weitere fünf sollten folgen: 1927 in<br />
Stadtbredimus, 1929 in Greiweldingen, 1930 in Wellenstein und in<br />
Wormeldingen; 1948 kamen die Caves du Sud Remerschen hinzu.<br />
Gleich zu Beginn waren ganze Winzerfamilien Mitglied in ihrer<br />
jeweiligen Genossenschaft, und „einige Familien, die damals<br />
führende Positionen einnahmen, sind das auch heute noch“,<br />
erklärt Marc Gondringer, stellvertretender Direktor der Domaines<br />
Vinsmoselle. Diese Familien waren die treibenden Kräfte, der<br />
Grundgedanke war immer der gleiche: aus einer gemeinsamen<br />
Struktur Nutzen zu ziehen.<br />
<strong>2018</strong> / 2 | <strong>KACHEN</strong> | 103