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KACHEN #15 (Sommer 2018) Deutsch Ausgabe

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WELLNESS n<br />

TEXT & FOTO MASSIMO GHERARDI<br />

Wasser ist für viele Menschen alltäglich. Selbstverständlich und<br />

banal gehen wir damit um, wann immer wir es brauchen.<br />

Allzu viele Gedanken über den Konsum dieser wertvollen<br />

Ressource machen wir uns nur selten. Doch Wasser ist für uns von<br />

kaum vorstellbarer Notwendigkeit.<br />

Die fast magische chemische Verbindung der Elemente Sauerstoff<br />

und Wasserstoff hat solche physikalischen Eigenschaften, dass sie vor<br />

Millionen Jahren die Entstehung des Lebens ermöglichte. Da sich das<br />

Wasser auf der Erdoberfläche in flüssigem Zustand befand, konnten<br />

aus ersten organischen Molekülen einfache und doch funktionierende<br />

Lebensformen entstehen, die eine Evolution ermöglichten bis hin zu<br />

höher entwickelten Formen, die auch außerhalb des Wassers leben<br />

konnten.<br />

An Land gehen bedeutete erst einmal, sich in einen feindlichen,<br />

da trockenen Lebensraum zu begeben. Wasser musste immer in<br />

Reichweite sein. Später entwickelten die Tiere Mechanismen, die<br />

sie vor Austrocknung bewahrten, und konnten endlich das Land<br />

erobern. Dennoch blieb Wasser lebensnotwendig: Der Organismus<br />

von Mensch und Tier braucht Flüssigkeit.<br />

Der menschliche Körper besteht zu 75 % aus Wasser. Dieses ist<br />

wichtig, um die Organfunktionen aufrechtzuerhalten. Wasser lässt<br />

das Blut fließen, das die Zellen mit Sauerstoff versorgt. Es ist ein<br />

Lösungsmittel einerseits für Nährstoffe, die im Darm aufgenommen<br />

und über das Blut überall hin transportiert werden, andererseits ein<br />

Transportmittel für Toxine und Abfallstoffe aus dem Stoffwechsel, die<br />

von den Nieren abtransportiert, in der Blase gesammelt und mit dem<br />

Urin ausgeschieden werden. Wenn das Wasser als Schweiß über die<br />

Poren der Haut austritt, hilft es, die Körpertemperatur zu regeln. Über<br />

die Lungen wird Wasser als Dunst ausgeschieden.<br />

Dieser tägliche Verlust an Wasser muss durch Trinkwasser kompensiert<br />

werden. Wir empfinden diesen Bedarf als Durst. Ungefähr anderthalb<br />

Liter pro Tag sollten wir schon zu uns nehmen, abhängig aber von der<br />

Körperaktivität und der Außentemperatur. Die Farbe des Urins ist ein<br />

guter Indikator dafür, ob man genug getrunken hat: Bei ausreichender<br />

Flüssigkeitsversorgung ist der Urin nur leicht gelb gefärbt. Trinkt man<br />

zu wenig, kann es zu verminderter Konzentrationsleistung kommen,<br />

zu Urininfekten, Verstopfung, Kopfschmerzen sowie trockener Haut<br />

und Schleimhaut, was wiederum eine Eingangstür für Bakterien und<br />

Viren sein kann.<br />

In den Geschäften werden viele verschiedene Wassermarken angeboten,<br />

die sich vor allem in der Herkunft und dem Mineraliengehalt unterscheiden.<br />

Bekannte und weniger bekannte Quellen rühmen sich ihrer<br />

Wohltaten für den Körper. Kalziumhaltiges Wasser beispielsweise<br />

unterstützt die Knochen, magnesiumhaltiges die Darmfunktion,<br />

natriumarmes Wasser kann bei salzarmen Diäten gegen hohen<br />

Blutdruck getrunken werden.<br />

Die spezifischen Zusammensetzungen der Mineralien machen den<br />

Geschmack der Mineralwässer aus, sodass verschiedene Marken auch<br />

geschmackliche Unterschiede aufweisen und entsprechend in den<br />

Restaurants zu finden sind.<br />

Bei der Wahl des Trinkwassers sollte man nicht nur auf Zusammensetzung<br />

und Geschmack achten. Im Handel verkauftes Wasser muss in<br />

Flaschen abgefüllt werden. Pfandglasflaschen sind relativ ökologisch,<br />

da sie bis 50-mal wiederverwendet werden können und daher sehr<br />

rohstoffschonend sind, im Gegensatz zu PET-Einwegflaschen. Den<br />

Transport darf man jedoch nicht vergessen, denn der verschlingt so<br />

einiges an Treibstoff. Daher sollte man lokale oder regionale Marken<br />

bevorzugen, denn dann fällt der Treibstoffverbrauch weniger ins<br />

Gewicht.<br />

Sucht man eine ökologischere und vor allem billigere Lösung für das<br />

tägliche Trinkwasser, kommt man an dem guten alten Wasserkrug nicht<br />

vorbei. Das Leitungswasser in Luxemburg und seinen Nachbarländern<br />

entspricht den höchsten Qualitätskriterien, die durch strenge und<br />

regelmäßige Kontrollen der zuständigen Wasserwirtschaftsämter<br />

überprüft werden. Wasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel.<br />

Leitungswasser wird ununterbrochen frisch nach Hause<br />

geliefert, ist ungefähr 130-mal billiger als Mineralwasser aus der<br />

Flasche und dabei noch CO2-neutral. Der eventuelle Chlorgeruch und<br />

-geschmack ist unbedenklich für die Gesundheit. Das Chlor entweicht<br />

beim Kochen und auch, wenn man das Wasser abstehen lässt.<br />

Alles Leben kommt aus dem Wasser. Und Leben ohne Wasser ist<br />

unmöglich. Ob man sich nun für Mineral- oder Leitungswasser<br />

entscheidet, ist jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass man seinem<br />

Körper immer genügend Flüssigkeit zuführt, und dafür ist Wasser, aus<br />

dem Hahn oder der Flasche, am geeignetsten.<br />

© Marc Klein<br />

<strong>2018</strong> / 2 | <strong>KACHEN</strong> | 125

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