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REPORTAGE n<br />
Ende Februar haben die Abgeordneten des EU-Parlaments ein<br />
Papier verabschiedet, das mehr Klarheit bringen soll. Bezogen auf<br />
die Kontrollen ist es jedoch nicht mehr als ein Appell an die dafür<br />
zuständigen Mitgliedstaaten. Bei der Kennzeichnung ging der Aufruf<br />
hingegen in Richtung EU-Kommission für einen entsprechenden<br />
Gesetzesentwurf. Bleibt abzuwarten, ob der Aufruf Gehör findet.<br />
Qualitätsmerkmal Marque Nationale –<br />
echter Luxemburger Honig<br />
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seinen Honig beim örtlichen<br />
Imker kaufen oder im Geschäft auf das Label der Nationalmarke<br />
achten. Die Qualität dieses Bienenhonigs ist durch strenge gesetzliche<br />
Bestimmungen festgelegt und garantiert dem Verbraucher, dass der<br />
betreffende Honig ein luxemburgisches, naturbelassenes Erzeugnis<br />
von höchster Qualität ist, ohne Beimischungen und Zusatz von<br />
importiertem Honig. Auch bei der Produktion muss sich der Imker<br />
an festgelegte Regeln halten und sich einer freiwilligen staatlichen<br />
Kontrolle unterziehen. Im Frühjahr 2017 waren 350 Imker mit rund<br />
5.300 Völkern in Luxemburg gemeldet – da wird sich sicherlich einer<br />
in der näheren Umgebung finden!<br />
Bei den Bio-Imkern steht die wesensgemäße Haltung der Bienen im<br />
Vordergrund. Noch strenger sind die Regeln für Honig aus Demeter-<br />
Bienenhaltung. Hier steht neben der artgerechten Bienenhaltung<br />
der Naturwabenbau, der Einsatz von natürlichen Heilmitteln<br />
und die schonende Honigbehandlung im Fokus. So bleiben die<br />
wertvollen Inhaltsstoffe und der fein-aromatische Geschmack<br />
erhalten. Bevorzugte Standorte der Demeter-Bienenkörbe sind<br />
biologisch-dynamisch bewirtschaftete Flächen. Doch leider kann<br />
man den Bienen nicht vorschreiben, auf welche Blüten sie fliegen<br />
sollen, so dass auch im Bio- oder Demeter-Honig Nektar aus nichtbiologischem<br />
Anbau vorhanden sein kann.<br />
Wie erkenne ich reinen,<br />
ungepanschten Honig?<br />
Honig besteht zu rund 80 % aus Zucker wie Saccharose und<br />
Invertzucker, dazu Mineralien und Spurenelementen, Vitaminen<br />
und zahlreichen bioaktiven Stoffen, die zu den gesundheitsförderlichen<br />
Wirkungen beitragen. Letztere sind teilweise<br />
hitzeempfindlich, so dass Honig schonend durch Schleudern<br />
gewonnen wird, ohne Erhitzung.<br />
Naturbelassenen Honig füllt der Imker aus den geschleuderten<br />
Waben direkt ins Glas ab. Dabei wird der Honig nach einigen<br />
Tagen oder Wochen kristallisieren, eine sogenannte weiße<br />
Ausblühung bilden und eine feste Konsistenz bekommen. Ein<br />
klares Indiz für die Qualität des Honigs.<br />
Industriell produzierter Honig wird in der Regel aus verschiedenen<br />
Honigen gemischt. Sie werden erwärmt und gerührt, um eine<br />
einheitliche, streichfähige Konsistenz zu erreichen, wodurch<br />
Frische und Naturbelassenheit verloren gehen.<br />
Die Frische und Naturbelassenheit von Honig lässt sich natürlich<br />
im Labor überprüfen, aber es gibt einige einfache Tricks, um<br />
festzustellen, ob Bienenhonig gestreckt ist oder einen zu hohen<br />
Anteil an Wasser hat.<br />
Hat der Honig einen zu hohen Wassergehalt?<br />
Das kann man auf unterschiedliche Manier testen: Honig bleibt<br />
im Wasser fest: Löst sich der Honig im Wasser auf, ist es kein<br />
reiner Honig. Auch Honig auf einem umgedrehten Löffel hilft als<br />
Test: Qualitätshonig ist dickflüssig und bleibt am Löffel kleben<br />
oder fällt nur sehr langsam. Auch ein trockenes Weißbrot in den<br />
Honig getunkt taugt als Test: Bleibt das Brot trocken und hart,<br />
handelt es sich um reinen Honig. Weicht das Brot ein, bedeutet<br />
es, dass der Honig einen hohen Wasseranteil hat.<br />
Ist der Honig gestreckt?<br />
Vermengen Sie etwas Honig mit Wasser und geben Sie vier oder<br />
fünf Tropfen Essigessenz hinzu. Wenn sich Schaum bildet, kann<br />
es möglich sein, dass der Honig mit Calciumsulfat versetzt wurde.<br />
Mischen Sie etwas Bienenhonig mit Wasser und fügen Sie ein<br />
paar Tropfen Jod hinzu. Wenn sich diese Lösung blau verfärbt,<br />
wurde der Honig mit Mehlprodukten gestreckt.<br />
TEXT BARBARA FISCHER-FÜRWENTSCHES<br />
<strong>2018</strong> / 2 | <strong>KACHEN</strong> | 35