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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Mai/August 1935: Mehr und mehr Logen lösen sich auf, auch der

Druidenorden. Die Stargarder Loge Julius z. Eintracht schlägt als letztes

Rettungsmittel vor, den Reichsbischof der Deutschen Christen, Ludwig

Müller, zum neuen Großmeister der Großen National-Mutterloge zu

wählen. Durch diese enge Bindung an die Kirche hofft sie für den NS unangreifbar

zu werden. Müller war im Hause des 1. Logenaufsehers aufgewachsen.

Er „scheint“ sich dafür bereitgefunden zu haben und auch der

Großmeister Bordes zeigte sich einverstanden. Offensichtlich war Müller

Freimaurer!

Das ns Parteiblatt verkündet am 8.8.1935, einen Tag vor der amtlichen

Verfügung: „Das Ende der Freimaurerei in Deutschland, den Wegbereitern

einer jüdischen Weltrepublik das Handwerk gelegt.“⁵⁹) Unangetastet bleiben

die „Schlaraffia“ und der jüdische B’nai B’rith Orden.

Das Wirken der „königlichen Kunst“ ist deshalb aber nicht beendet. Der

von ihnen erbittert bekämpfte Feind Erich Ludendorff weiß davon ein

„garstig Lied“ zu singen. Seine Wochenzeitung und Halbmonatschrift meldet

immer und immer wieder: „Die Freimaurerei lebt!“ Noch im Juli 1936

schreibt er nach Mitteilungen aus den USA, daß die Freimaurerei im

Sommer zu einer Kraftprobe schreiten wolle, „die bewiese, daß völkisches

Erwachen von ihr auch im völkischen Deutschland niedergeschlagen

werden könne“.

Nach dem Anschluß der „Ostmark“ an das Reich erläßt Hitler eine

Amnestie, die auch die Aufnahmesperre für ehemalige Logenangehörige in

die NSDAP einschließt, ausgenommen die Hochgrade. Der sittliche Aufklärungskampf

Ludendorffs dagegen — durch „Enthüllung ihrer Geheimnisse“

auch für den einzelnen Freimaurer, sich von den unmoralischen

Eidesverpflichtungen befreien zu können — wird im Hitlerstaat nach wie

vor totgeschwiegen und behindert.

Schließlich bestätigt im Mai/Juni 1934 der geheime „Lagebericht“ des

Chefs des Sicherheitsamtes des Reichsführers SS das Weiterarbeiten der

Freimaurerei. Sie wird als „nach wie vor brennende“ Frage betrachtet und

„wegen der Zersetzungsarbeit wie des passiven Widerstandes der Freimaurerkreise

im Inland und wegen ihrer Verneinung des ns Staates“ als

gefährlich erachtet. Alle „Gleichschaltungsversuche“ werden abgelehnt:

„Mit allen Mitteln versuchen die drei altpreußischen GL, einem Verbot

zu entgehen. Das ist ihnen bisher nicht gelungen, zumal die Ordensbrüder

in ungeheurer Menge an den höchsten Stellen der Behörden und Regierungen

sitzen, ja selbst in der Bewegung festen Fuß gefaßt haben.

Geschickt ziehen sie harmlos Ordensveranstaltungen auf, zu denen sie

prominente Gäste, insbesondere einflußreiche Beamte einladen, um diese

von ihrer ,Ungefährlichkeit‘ zu überzeugen.“⁷⁰)

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