Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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daß das heutige Geschlecht andere Gemeinschaftsformen braucht, als sie
vielleicht für das 18. Jahrhundert verständlich“ (?) „erschienen …“ Außerdem
übersandte er ihm seine „Freimaurerische Weltpolitik im Lichte der
kritischen Forschung“ von 1929. Der Großmeister gab trotzdem nicht auf,
sondern spulte in einem zweiten Schreiben vom 9.11.1931 die sattsam bekannte
Propagandaleier für Profane ab:
„Die Annahme, daß die ,freimaurerische Weltanschauung und ihr Ritual
im 20. Jahrhundert überlebte Dinge darstellen‘ dürfte angesichts der Tatsache,
daß dem Bunde viele in Wissenschaft und Wirtschaft in den 1. Reihen
stehende Männer angehören, nicht aufrecht zu halten sein. Würde die Freimaurerei
nicht ein reiches geistiges Gut und eine stark suggestiv zur Ethik
und zum Idealismus hinführende Kraft besitzen *) , so würde sie nicht zwei
Jahrhunderte überdauert haben und sich nicht noch heute den Forderungen
einer geistig vorwärtsdrängenden Zeit mit der gleichen Lebendigkeit anzupassen
vermögen wie zur Zeit ihrer Gründung.
Das Ritual muß man erleben, um seine Wirkung zu verstehen. Wie alle
sakralen Handlungen löst erst seine Darstellung die beabsichtigte Wirkung
aus. **) Wenn die Freimaurerei der deutschen Steinmetzzunft, aus der sie ja
hervorging“ (?), „alte Gebräuche entnommen hat und in der Erinnerung
lebendig erhält, so darf sie es sich vom kulturgeschichtlichen Standpunkt
aus als ein Verdienst anrechnen. Die Pflege alter Tradition ist zu keiner Zeit
lächerlich oder gar unehrenhaft gewesen …“⁴²)
Von der „völkischen“ 3 Weltkugeln-Loge hatte sich zur selben Zeit der
Stuhlmeister des Essener Tempels „Alfred zur Linde“, Dr. Schneider, an die
Leitung der NS-Partei zu wenden. Auch er sollte versuchen, in einer Aussprache
mit einem maßgeblichen Parteimann zu einer offenen Aufklärung
— so weit dies sein Schweige-Eid zuließ! — über die „deutsche“ Freimaurerei
zu gelangen. Der spätere oberste Parteirichter W. Buch antwortete ihm
am 10.11.1931:
„Die Reichsleitung der NSDAP will Sie nicht veranlassen, Ihre Zeit zu
opfern in einer Sache, die schon von vornherein zum Scheitern verdammt
ist. Die grundsätzliche Stellungnahme der Partei zu jeder Freimaurerei ist
unabänderlich. Ihre Leitung wird immer die auch in deutschen Logen
fremden Einflüsse ablehnen und bekämpfen. Es liegen hier Meinungsverschiedenheiten
weltanschaulicher Art vor, die zu überbrücken auch nicht
durch tagelange Aussprachen gelingen wird. Die NSDAP hat einige
Grunderkenntnisse aus der Geschichte des deutschen Volkes geschöpft, die
*) Ein Widerspruch in sich. Jede Suggestion zerstört die „Moral des Lebens“.
**) Nur Wahnerlebnisse, wie z.B. die der heutigen Jugendsekten oder die in den jesuitischen
Exerzitien, sind suggestiv-halbhypnotisch zu „erleben“, keineswegs Gott als das Wesen
der Dinge. Ein ungewollter Erweis der Logendressur. Selbst „politische“ widersprechendste
Inhalte können also derart „indoktriniert“ werden.
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