Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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staates durch die Lateranverträge 1929 und auch das Zugeständnis des Staates
auf eine verstärkte christliche Erziehung der Jugendorganisation Balilla
1931, ganz abgesehen von der klerikalen Unterstützung des faschistischen
Imperialismus.
Konrad Adenauer, der damalige Bürgermeister von Köln, der römischen
Hauptfeste im Reich, beglückwünschte den Faschistenführer zum Abschluß
der Kirchenverträge:
„Sein Name werde in goldenen Buchstaben in die Geschichte der Kirche
eingetragen.“⁵)
Die jesuitisch-römische Glaubenspolitik im Österreich eines Dollfuß
und Schuschnigg und im Spanien Francos wirkte nicht minder im Sinne der
alten Weltmission.
Hitlers „Handschlag mit dem Papsttum“⁶)
Wann er begann, ist nicht aktenkundig, sieht man von Hitlers Erziehung
einmal ab. Schon am 3.7.1924 berichtete der österreichische Gesandte beim
Vatikan — zu einer Zeit also, da die Führer des Unternehmens vom
9.11.1923 **) noch inhaftiert waren —, daß er von maßgeblicher vatikanischer
Seite gefragt worden sei, ob sich der Vatikan mit der Hitlerpartei,
„die mit (dem streng antirömischen) Ludendorff gebrochen zu haben behauptet“
und die „durch einen Mittelsmann den Wunsch ausgesprochen,
mit dem Vatikan in Fühlung zu treten“, einlassen solle. Er habe geantwortet,
daß „man ein solches Begehren“ (hinter Ludendorffs Rücken) „kaum a limine“
(von vornherein) ablehnen könne, doch rate er zu „größter Vorsicht“
und „Befragung von Kardinal Faulhaber“. Das Begehren sei durch eine
„allerdings sehr vertrauenswürdige Persönlichkeit an den Vatikan gerichtet
worden“⁴)
Erich Ludendorff hatte also richtig geurteilt, als er in seinen Lebenserinnerungen
schrieb, den Überstaatlichen sei es gelungen, „verschiedene neue
Keile in die Völkische Bewegung zu treiben“. Das zeigte sich am Verhalten
Hitlers, am Stunk innerhalb der Nationalsozialistischen Freiheitspartei⁷) und
schließlich auch durch „völkisch gesinnte“ Priester, z.B. in Nürnberg im
Herbst 1924:
„Die völkische Bewegung mit Ludendorff ist eine Pest, die wir alle bekämpfen
müssen. Die völkische Bewegung mit Hitler, aber ohne Ludendorff,
ist ein frischer, sprudelnder Quell, der für das deutsche Volk ein großer
Segen ist.“⁸)
Den „Handschlag mit dem Papsttum“, zumindest den ersten Schritt dazu,
bestätigte Hitler selbst, in seinem Gespräch mit Ludendorff nach der
**) s. v. Bebenburg „Der 9. November 1923 und der Marsch zur Feldherrnhalle“ in
„Schicksalsstunden deutscher Geschichte“, Pähl 1981.
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