18.07.2020 Aufrufe

Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau
Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bewegung, an eine evangelische Nationalsynode mit Ähnlichkeit zu byzantinischen

Vorbildern. Ihr Reichsleiter wirke wie ein Cäsar oder Jesuitengeneral.

„Bringt uns das Ende des Parteienstaates den Anfang eines

Kirchenstaates, dessen Dogma die Weltanschauung des jeweiligen Reichskanzlers

ist?“²³)

Die Errichtung der „Dritten Kirche“ nach dem Vorbild der römischen

Weltkirche bedeutete in der Tat einen gewaltigen Schritt zurück zur alleinseligmachenden

Papstherrschaft. Ludendorff verfolgte aufmerksam auch

diese diktatorischen Vorgänge. Während die römische Kirche keinen Deut

von der Bibel abwich, machten sich die Deutschen Christen eine Christenlehre

zurecht, „die in keiner Weise in der Bibel ihre Unterlage findet und

damit außerordentlichen Angriffspunkten Raum gibt, obschon sie sich auf

den Boden des Lutherischen Bekenntnisses gestellt haben“. Gleichzeitig

würdigte er die klare Haltung der Gruppe „Evangelium und Kirche“, die es

abgelehnt hatte, aus dem Bibelglauben ein deutsches Christentum zu

machen:

„Wir stellen das fest und begrüßen das aufrechte und überzeugungstreue

Handeln dieser Gruppe.“³⁰)

Gerade protestantische Priester zeichneten sich auch damals in der altbekannten

Verfolgungswut Andersdenkender aus. Pastoren forderten zu

Berufsverbot und KZ-Einweisungen auf und verlangten lautstark das Verbot

von Tannenbergbund und Deutschvolk. Sie würden wie die Zeugen Jehovas

„den Bestand des völkischen Staates“ gefährden und „verstießen gegen das

Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse“.³¹) Nicht umsonst

mußte Ludendorff am 23.7.1933 einen „Rechtsschutzverband freier, nichtchristlicher

Glaubensrichtungen“ ins Leben rufen. Am 16.7.1933 schrieb er

in einem Offenen Brief an den späteren Reichsbischof L. Müller:

„Sie wollen die Regierung veranlassen, daß das Deutschvolk verboten

wird. Schon ist in Oldenburg eine Ahnenstätte“ (Hilligenloh/Hude), „die

Privateigentum des Vereins ist, geschlossen worden. Sollen die Toten vor

christlichem Haß nicht mehr Ruhe finden? Soll das Wort wahr werden, daß

ein fanatischer Christ Oldenburgs bei der Errichtung der Ahnenstätte gesprochen

hat: ,Wir graben die Toten mit der Mistgabel wieder aus und

zerstreuen die Gebeine in aller Welt.‘ Ja, es ist so. Christlicher Haß gegen

deutsche Gotterkenntnis kennt keine Grenzen.“³²)

Und genauso wie man einst unter Bonifazius angetreten, so hetzte man

1000 Jahre später. In dem Mitteilungsblatt der Deutschen Christen triumphierte

Lizentiat Wiesenberg (Ostpreußen):

„Ist der Tannenbergbund tot? In Preußen und anderen Teilen des Reiches

ist der Tannenbergbund und die ihm zugehörige Sekte des Deutschvolk

aufgelöst und verboten worden. Wir begrüßen diesen, aus tiefer Verantwor-

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!