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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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dessen Angriffe gegen die NSDAP aber bereits jetzt gegen uns ins Feld. Die

Mitstreiterin des Schirmherrn des Tannenbergbundes ist das ,Berliner Tageblatt‘

des Hauses Mosse und der neue Lobredner auf General Ludendorff

heißt — General Deimling, der am 4.1.1931 im Leitartikel genannter

Zeitung mit größtem Wohlbehagen die Schrift Ludendorffs ,Weltkrieg droht‘

besprach — gemeinsam mit Ludendorff — die ,hirnverbrannte faschistische

Außenpolitik der Nationalsozialisten‘ angriff und uns — wiederum in

Gemeinsamkeit mit Ludendorff — bezichtigte, ,Deutschlands Jugend als

Kanonenfutter für Mussolini preisgeben‘ zu wollen.“¹⁰)

Ansonsten nur der bekannte und bis zum Sanktnimmerleinstag wohl gültige

Wortschatz der zutiefst verängstigten Einweltler: „verlorenes geistiges

Gleichgewicht, Verschwörungswahn, Mangel an geschichtlichem Urteilsvermögen,

Geisteskrankheit, tragisches Problem, groteske Figur, politische

Hysterie, politisch verdorbene Fantasie, Abhängigkeit von seiner Frau, der

Seherin des Tannenbergbundes“. Und es fehlte nicht der immer noch

wiedergekaute Hohn über den Nachweis des „kabbalistischen Aberglaubens“,

über Ludendorffs Vorwort zum Werk „Erlösung von Jesu Christo“

und auch nicht die Uraltlüge des von ihm zu verantwortenden „Lenintransportes“.

Wiederum galt an vorderster Stelle Mathilde Ludendorff der Haß. Sie

hätte sich einst Hitler als Führerin angeboten, hätte laut einem seiner

Gefolgsleute ihn sogar heiraten wollen, sei dann aber, weil abgewiesen, bei

Ludendorff zum Zuge gekommen. Der Chefideologe:

„Erschütternd ist dann ferner, daß der durch die Abweisung bei Frau

Ludendorff hervorgerufene Haß gegen die ns Bewegung sich in einem

immer schärferen verleumderischen Kampf des Tannenbergbundes persönlich

gegen Adolf Hitler und die NSDAP auswirken konnte.“

Wie niedrig auch der Chefideologe der NSDAP kämpfte, das zeigen

seine Schmähungen: „philosophierende Courths-Mahler, schwülstigpathetische

Verse, bombastische Beteuerungen, typisch sensationshungriger,

erfolgs- und geltungslüsterner Mensch, politisch Irrsinnige“. Wie vor und

nach ihm entlud sich seine Wut ganz besonders an dem Werk „Der

ungesühnte Frevel …“. Seinen Hetzaufsatz in den von Hitler geleiteten

„NS-Monatsheften“ hatte Rosenberg ausdrücklich an die „noch Gesunden“

gerichtet, in der Hoffnung, „daß der Fall Ludendorff auch für sie nur eine

traurige Episode bleibe“. Die anderen mag die Tannenberg-Sekte verbrauchen!

Wen wunderts, daß die Versammlungen des Bundes immer wieder von

der SA gesprengt wurden und diese „Ludendorff verrecke“ und „Mathilde

verrecke“ gröhlte (s. z.B. V.W. 9.8.1931).

Wie wandlungsfähig Menschen sein können, belegte auch Arthur Dinter.

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