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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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VIII. Teil

Weiteres von der „völkischen Reformation der Freimaurerei“ **)

Auch im Jahre 1931 marschierte das Hauptheer der „deutschen“ Logen

auf dem seit dem Weltkriegsende gewiesenen Kriegspfad. Ihre „Arisierung“

wies auch hier zu den „Müttern“, zu den vermeintlich germanischen

Mysterien und Heiligtümern, zur altgermanischen „Lichtreligion“, ja, was

war anderes zu erwarten, sogar zu den vorgeschichtlich-germanischen Ursprüngen

der „königlichen Kunst“. Die zur rechten Zeit, 1928, wiederbelebte

und der Berliner „GL zur Freundschaft“ unterstellte Bad Pyrmonter

Bauhütte „Friedrich zu den 3 Quellen“ und ihr „Bruder Redner“, Oskar

Zetsche, mit Verbindungen zu Wilhelm Teudt und Herman Wirth, wurden

die hierfür als geeignet erachteten Verkünder. Der „Felsensarg“ an den Externsteinen,

der arische Krist, germanisches Brauchtum sowie jene mit der

Zetscheschen Wünschelrute „entdeckten“ frühgeschichtlichen Grabstätten

berauschten die Brr. Schwärmer. Als diese derzeit als fragwürdig bezeichneten

Versuche, Loge und Partei zu versöhnen, erstmals im Pyrmonter Tempel

vorgetragen wurden, sollen sie begeisterte Zustimmung gefunden haben.

Selbstverständlich öffnete A. Horneffer diesem Unfug ebenfalls seine

Großlogenzeitschrift „Am rauhen Stein“. Die „deutschen“ angeblich unpolitischen

GL hatten „natürlich die politische Bedeutung der Pyrmonter

,Forschungen‘ und deren Verwendbarkeit für die freimaurerische Legendenbildung

im Falle einer durch politische Veränderungen erzwungenen

völkischen Umorientierung der deutschen Logen“ erkannt.⁴³) Auf der Pyrmonter

Freimaurertagung über die Externsteine am 2.4.1933 erschienen

dann zwar die Großmeister wegen „Arbeitsüberlastung“ nicht, doch der

Vorsitzende des „völkischen“ Wetzlarer Ringes, Br. Dr. Kurt Schmidt-

Gotha, sprach über „die nordische Kultsymbolik und die Königliche Kunst“.

Difficile est satiram non scribere! *)

Auch die Deutsche Bruderkette, am 16.11.1924 in Leipzig gegründet,

auf „nationalem“ Boden stehend und sich zum „deutschen Volkstum“

bekennend (hatte 1927 1905 Mitglieder), fand sich auf der vollen Höhe des

berühmt-berüchtigten Zeitgeistes, als ihr Großmeister Paul Mensdorf im

April 1931 markig zum Kampf gegen den Kulturbolschewismus aufrief:

„Der Kulturbolschewismus, der sich in besonders abschreckender Form

bei der sogenannten Gottlosenpropaganda **) zeigt, muß die Volkskreise, die

**) Schon am 4.9.1927 schrieb Mathilde Ludendorff in der Deutschen Wochenschau unter

diesem Titel.

*) Es ist schwer, darüber keine Satire zu schreiben (Juvenal).

**) „Der Humanist“ mit Herrn Kober sollte endlich seine Vergangenheit bewältigen. Die

Sinus-Studie Bonns könnte hier auch von Nazismus reden. Oder gilt: „Was geht mich mein

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