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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Kirchen, Freimaurer und Parteigrößen, denen sich auch Goebbels zugesellt

hatte. Im Juni 1936 verbot der ns Staat das Werk „Der ungesühnte Frevel

an Luther, Lessing, Mozart und Schiller“¹⁴), das kurz zuvor in der Auflage

des 56.—60. Tausend neu erschienen war. 124 Ärzte hatten bis dahin dem

medizinischen Urteil M. Ludendorffs zugestimmt.

Die von Hitler und der Wehrmacht erbetene Aussprache vom 30.3.1937

— „mehr eine heikle diplomatische Transaktion“ (= etwa Geschäft) „als

die Neubekräftigung einer alten politischen Freundschaft“ (Neue Basler

Ztg. vom 3.4.1937) — änderte an der fortlaufenden Hetzkampagne nicht

das geringste. Ganz im Gegenteil! Die Angst vor einer scheinbaren oder

möglichen Einigung von Staat, Partei und Freiheitsbewegung gebar mörderische

Anklagen.

Der Osservatore Romano, d.h. das Blatt des Papstes, der Vatikansender

und die Kanzelprediger beider Kirchen griffen auf die alten Denuntiationen

von 1933 zurück. Genüßlich verbreiteten sie, alle nichtchristlichen Werke

Ludendorffs werden in Moskau in einer Auflagenhöhe von 100.000 Stück

gedruckt. Die Kommintern (komm. Internationale) habe außerdem befohlen,

der Gotterkenntnis beizutreten. Diese Gründung sei am besten geeignet,

die Einheit zwischen Staat und Kirche zu zersetzen.¹⁴)

Solche Niedertracht verbreitete Rom weltweit. Die römische Aurora in

den USA schrieb beispielsweise:

„Welche Auszeichnung und Überraschung für Ludendorff. Für Ludendorff,

den blindwütigen Hasardeur“ (Glücksspieler) „und Leiter der militärischen

und politischen“ (!) „Schicksale des deutschen Volkes während des

Weltkrieges, des nun nazistaatlich anerkannten Bahnbrecher und Wegbereiters

des deutschen Volkes für den nächsten ,Totalkrieg‘! Ludendorff, der

,Pantoffelheld‘ seiner Frau und Irrenärztin Dr. Mathilde Ludendorff, wird

heute zum Alliierten“ (Verbündeten) „der Feinde seines Vaterlandes

erhoben und unter die Lehrmeister der Theorie und der Propaganda der

russischen Atheisten und Bolschewisten eingereiht.“¹⁴)

Was weiter kam, war zu erwarten, Gerüchte über Verbote, über Hochund

Landesverrat, über Staatsbeschimpfung durch Ludendorff und auch

wieder Morddrohungen, diesmal jedoch aus klerikalen Kreisen. Erst die

Todeskrankheit des Generals setzte diesem üblen Treiben kurzfristig eine

Pause. Doch selbst sein Tod brachte den Schmähkampf nicht zum Schweigen.

Schon am 10.2.1938 mußte Mathilde Ludendorff dem Vatikansender

telegrafieren, wieder Lügen verbreitet zu haben, nämlich, Ludendorff habe

während seiner letzten Krankheit des kirchlichen Trostes bedurft. „Er sei

nun durch die wunderbare Gnade Gottes auch noch in den Schoß der

katholischen Kirche eingekehrt.“ (Quell 22/1938)

Noch am 30.7.1939 befand die Philosophin in ihrer letzten Ansprache

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