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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Was war geschehen? Nun, Ludendorff hatte durch seine „Absage an

Volksverderber“ und der Feststellung der „hirnverbrannten faschistischen

Außenpolitik“ in „Weltkrieg droht“ 1930 weltweit die chauvinistischen

Ziele des Nationalsozialismus auf die Drehscheibe gestellt. Sie gehörten zur

hohen und höchsten Politik aller überstaatlichen Mächte. So las man denn

bei Ahlemann und, ihm folgend, im braunen Blätterwald vom „Gruseln“,

das „Ludendorff lehre“, von seinen „Unsinnigkeiten“, seinen völligen politischen

„Entgleisungen“, seiner „Monomanie“ (= abnormer Zustand des

Besessenseins von einer einzigen Idee) und seiner persönlichen „Verbitterung“.

Man erfuhr weiter von seinem „Pazifismus“, seiner „Wehrkraftzersetzung“

und „Kriegsdienstverweigerung“, seiner „Untreue“ gegenüber

König, Kaiser, Gattin, Geliebten, seinen Freunden und Hitler sowie seiner

blindwütigen Gegnerschaft zum NS:

„Heute boxt er mit Feuereifer gegen ein mißgestaltetes Trugbild, das er

sich selbst errichtet hat und NS nennt. So bleibt nur sichtbar der Haß und

der große Zorn gegen die(se) Bewegung.“

Schuld an der Feindschaft Ludendorffs gegen den NS war — wie kann

es anders sein — schon damals seine zweite Frau. Sie, eine „tüchtige

Hypnotiseurin“, habe auf ihn einen „ungewöhnlich starken Einfluß, vor

allem auf politischem Gebiet gewonnen“, ja, sie nehme in Ludendorffs Ehe

die „durchaus herrschende Stellung“ ein. *) Der „verzehrende Ehrgeiz“ und

das „besonders starke Triebleben dieser Frau“ wären „das Unglück des 1.

Generalquartiermeisters, des 3. Ehegemahls und des wieviel Geliebten

dieser Frau“.

Vergessen waren alle Verehrung und alles Wissen über Denken, Handeln

und Persönlichkeit Erich Ludendorffs. Seine vermeintliche Untreue war

nichts anderes als die folgerichtige Entscheidung seines Erkennens. So wie

es sich in seinen Veröffentlichungen entwickelte: „Meine Kriegserinnerungen“

(1919), „Kriegführung und Politik“ (1922), „Deutschland seit der

Revolution“ (1924), „Die Revolution von oben“ (1926), „Die überstaatlichen

Mächte im letzten Jahre des Weltkrieges“ (1927) und „Vernichtung

der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse“ (I, II, 1927 und

1928). Dieser Mann hatte weder eine Nah- noch eine Fernsteuerung nötig!

Nicht anders als Ahlemann „kämpfte“ A. Rosenberg. Auch er machte

Ludendorff zu einem psychiatrischen Fall, doch mehr als Hetze und Stimmungsmache

brachte auch er nicht zusammen:

„Die Zeiten (da die ,Judenpresse L. angriff‘) haben sich geändert, das

Großjudentum läßt General Ludendorff heute ziemlich ungeschoren, führt

Zusammenschau.“¹¹)

*) Noch Kh. Deschner in „Ein Jahrhundert Heilsgeschichte“, 1982, faselt von „seiner ihn

gänzlich beherrschenden Frau“!

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