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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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sentierte, und Hitler erst 1928 **) mit der Trennung von Dinter sichtbare

Konsequenzen aus seinen Worten zog, ist deutlich, daß sich hier zwei ergänzende

Entwicklungen vollzogen. Tatsächlich lassen sich schon in diesem

frühen Stadium die Bedingungen erkennen, unter denen später ein

Zusammengehen zwischen dem deutschen Protestantismus und der NSDAP

möglich wurde: der Protestantismus bejahte die völkische Idee der Bewegung

und ihren politischen Kurs, forderte aber die Abkehr der Partei von

der völkischen Religion. Die Partei vollzog diese Abkehr und nahm damit

zugleich den Protestantismus in Pflicht.

Die Münchner Generalversammlung endete mit einer ,Kundgebung an

das deutsche Volk‘. Sie prägte eine von da an häufig wiederholte Formel,

die den neuen theologischen Rang des Volkes bestätigte: ,Der Evangelische

Bund, der in dem Evangelium das höchste ewige Gut und als deutscher

Bund in dem deutschen Volkstum das höchste zeitliche Gut sieht …“⁹)

So wurde der Landsberger Gefängnisaufenthalt nicht zu einer Schule der

Revolution, sondern zur Schule für „Hitlers Verrat“²⁰) der deutschen

Freiheitsbewegung an Rom und Wittenberg: „Das Gesicht des neuen

Deutschlands sollte das eines christlichen Volkes sein!“ (1933)⁹).

IV. Teil

Sektenstreit

Gegen die „Deutschen Christen“, die stets eine Minderheit blieben,

regte sich selbstverständlich auch der Widerspruch aus der evangelischen

Kirche. Doch dieser betraf nicht die grundsätzliche Zustimmung zum NS,

sondern nur „die Bewahrung der rechtlichen Selbständigkeit“⁹) der in ihren

Ämtern bedrohten Kirchenleiter und theologische Ausdeutungen. In ihrem

Schreiben an Hitler vom 29.6.1933²²) betonte man ausdrücklich, man sei

„nicht aus politischen Gründen, sondern aus Glaubensgründen“ gegen die

„Deutschen Christen“ eingestellt. „Gerade eine freie Kirche kann dem

Staat den besten Dienst tun. Dumpfe Massen der ehemals marxistischen

Kreise stehen heute noch haßerfüllt und grollend beiseite. Die Kirche, die

nur ,schwarze Staatspolizei‘ ist, wird an sie niemals mit der Botschaft des

Evangeliums herankommen und sie dadurch innerlich vom Geiste des

Marxismus freimachen können.“

**) Schon früher anzusetzen, mit der Trennung von Ludendorff im Dezember 1924. Wie

erwähnt, lehnte Hitler einen Freiheitskampf gegen Rom ab.⁷)

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