Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau
Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
In Übereinstimmung mit Hitlers damaliger Kirchenpolitik und keineswegs
aus taktischen Erwägungen heraus hieß es dann an anderer Stelle:
„Es geht nicht an, daß sich hinter einer gewaltigen modernen Bewegung
ein höchst unmoderner liberaler Geist verkriecht. Viele Nationalsozialisten
haben das empfunden und kämpfen gegen die Deutschen Christen an
vorderster Front.
Wir kämpfen gegen sie um des NS willen. Wer kirchlich liberal ist, ist es
im tiefsten Grunde seines Wesens. Das aber kann auf seine politische
Haltung nicht ohne Einfluß bleiben, und ,am Liberalismus gehen die Völker
zugrunde‘.
Wir kämpfen gegen sie um der Kirche willen.“²²)
„Ganz nationalsozialistisch und ganz evangelisch-reformatorisch“, das
wollten fast alle Protestanten sein. Die Stunde der „Volksmission“ schien
anzubrechen, „die deutsche Schicksalsstunde unserer Kirche“.
Man vergesse nicht das Erwachen der Volksseele durch den großen
Krieg, das Bewußtwerden des angeborenen Gotterlebens. Der Vortrag
Mathilde v. Kemnitz’ über „Die Allmacht der reinen Idee“ vom 16.8.1924
hatte den „Völkischen“, die meist noch Christen waren, das Ziel dieses auch
„religiösen Erwachens“ gezeigt:
„Reine Ziele und sonnenhelle Wege zu diesen Zielen.“²⁸)
Damals, in jenem schicksalsträchtigen Jahr, wurde der „göttliche Sinn
der völkischen Bewegung“²⁹) erstmals klar erfaßt: Hin zur Gotterkenntnis!
Weg von der Religion, der Bindung! Auf dieser „Weimarer Tagung der Nationalsozialistischen
Freiheitsbewegung“, sabotiert von römisch fühlenden
Hitlerleuten, begann die Ludendorffsche Philosophie das Leben zu gestalten,
richtiger, die lange verschütteten Gottkräfte in der Menschenseele
konnten geweckt werden:
„Seit Menschen auf unserem Stern leben, haben sie gar manchmal für
Gott gestritten. Aber unter den mehr oder minder edlen Ideen, für die sie
ihr Leben einsetzten, ist doch nur eine wahrhaft erhaben über Lust und Leid
des einzelnen Menschen und wahrhaft erhaben über den Machtwünschen
eines Volkes und das ist die Idee, die auch der Sinn ist, um deswillen dies
Weltall einst in Erscheinung trat und um deswillen es in der Erscheinung
verweilt, die Idee: Die Menschheit eines Sternes soll den Gott bewußt erleben.
Wir wollen sie als reine oder absolute Idee von allen übrigen trennen,
die mehr oder weniger reine Teilerfüllungen der absoluten Idee sind
…“²⁸)
Ob „an dieser Tagung eine neue Epoche der Weltgeschichte“ begonnen
hat, politisch, das wissen wir noch nicht. Geistig auf jeden Fall. Doch die
Religionen hatten schon lange die ihnen drohenden Gefahren erkannt: die
durch die Wissenschaft, durch den Marxismus, den Kommunismus, den
66