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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau
Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Immer schlugen für die Weltloge „Schicksalsstunden“: 1789, 1848,

1871, 1914, 1917, 1933, 1939 … Und Schicksalsstunden waren hier

freimaurerische „Sternstunden“, Früchte langen, unverdrossenen und verborgenen

Arbeitens …

„Rechtsradikalisierung“ der Logen³⁸)

Wiederum war es das unvermutete Erwachen der Volksseele im 1. Weltkrieg,

bei uns und anderswo, das auch die Freimaurerei zwang, ihre

„schwachen Frontabschnitte möglichst zu versteifen“³⁹). So fühlte man sich

schon 1915 veranlaßt, den Namensteil Royal York der Großen Loge (GL)

von Preußen, genannt zur Freundschaft, abzulegen und, wie die „nationale“

Loge zu den 3 Weltkugeln, nur noch Deutsche aufzunehmen. Die damals

peinlich gewordene „Judenfrage“ löste die GL v. Preußen kurzerhand

dadurch, daß sie wieder das „christliche Prinzip“ einführte, das die anderen

altpreußischen Hütten nie verlassen hatten. Unter heftigen Scheinkämpfen

trennten sich schließlich sogar die christlich-nationalen Brüder von den

offensichtlich dem Zeitgeist anrüchig gewordenen humanitär-internationalen

Großlogen. Höchstleuchtende Brüder wie D. Bischoff und E. und A.

Horneffer wurden in dieser „Wende nach rechts“ federführend.

Man wollte damit den Deutschen eine nationale volksbewußte Freimaurerei,

zuletzt sogar eine völkisch denkende vorführen. Man mußte das auch,

wollte man nicht unter der antifreimaurerischen Aufklärung seit dem 1.

Weltkrieg und ganz besonders seit 1927 „durch Enthüllung ihrer Geheimnisse“³⁹)

untergehen. Die sog. Anpassung an die „neue Zeit“ und der „Wettlauf“

um die Gunst der Staatsmacht hießen hier jedoch keineswegs Verzicht

auf die „Eine Welt“. Gewiß, man geriet in Zugzwang, doch auch dieser

behielt das Fernziel im Auge. Nahaufgabe wurde nun, „Führerin von

Tausenden echter Deutscher zu sein“³⁹). Das elitäre Selbst-, Macht- und

Geschichtsbewußtsein der Loge verbietet von vorneherein jedes Mitläufertum.

„Wir christlichen Freimaurer sollen (ähnlich wie im Kriege) auch ein

Sturm- und Stoßtrupp sein, nicht um uns zu isolieren und von den übrigen

abzuschließen, aber um ihnen die Bahn zu brechen. Den Weg zur Höhe

freizumachen, darin vor allem liegt unsere Bedeutung, unsere Berechtigung,

aber auch unsere Verantwortung.“⁴⁰)

Zu Recht befand also Erich Ludendorff, daß die sog. christlichen altpreußischen

Großlogen berufen wurden, deutsche Männer aus anerkannt

nationalen Kreisen für ihre „Menschheitsziele“ einzufangen. „Sie haben

deshalb ,nationalen‘ Schein zu wahren, und je mehr unser Kampf wirkt, um

so mehr.“³⁶)

Das hieß, schlicht und einfach, „den Forderungen der neuen Zeit ist

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