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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Die vorliegende Untersuchung kommt zu dem Schluß, daß Stalin nicht

die Absicht hatte, Hitler an die Macht zu bringen, aber nichts tat, um eine

Machtergreifung zu verhindern … Stalin erleichterte durch seine Politik den

Weg der NSDAP zur Macht, doch ihr Regime hatte er weder gewünscht

noch vorausgesehen.“

Trifft dieses Urteil ins Schwarze? Sollen Moskau-Stalin ähnlich wie

Rom oder New York wirklich verblendete Ideologiepolitik betrieben haben?

Gewiß, wohin solche Blindheit, verbunden mit Selbstüberschätzung und

Unterschätzung des Feindes führen kann, das bewies Hitler selbst am klarsten.

*) Doch den Lenkern von überstaatlichen Mächten, die ja nicht in Tagen

oder Jahren denken sondern in Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten,

solche Kurzsichtigkeit zu unterstellen, das ist sicher falsch. Man betrachte

nur die Erfolge jener überstaatlichen Ideologie-Glaubenspolitik von

1932/33, die Hitler in den Sattel half: den Sieg über das deutsche Volk, den

Machtgewinn Roms und des Zionismus und die Bolschewisten an der Elbe.

War solche Politik für ihre Urheber wirklich so „verhängnisvoll“?

Die KPD, stets treuer Befehlserfüller Moskaus **) , hatte mehr als einmal

mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet. In den Jahren 1930—1932

hatten sich z.B. internationale und nationale Sozialisten in Berlin, Schleswig,

Wiesbaden, Ingolstadt und Ulm im Kampf gegen die „demokratische

und plutokratische Republik“ vereinigt. „Kommunisten und Nationalsozialisten

in treuem, aber perversem Verein“, so höhnte damals die liberale FZ

(6.12.1932). Im Volksbegehren gegen Preußen 1931 und beim Berliner

Verkehrsarbeiterstreik 1932 kämpfte man eng zusammen, und wie immer

war die SPD für die Kommunisten der Hauptfeind. Im sächsischen Landtag

hatten die Kommunisten offen erklärt, daß sie „im Bunde mit den Nazis

stehen“, daß sie „mit den Nazis gemeinsam den nationalen Bolschewismus

einführen wollen. Nicht international, sondern national mit den Faschisten

haben beide ein gemeinsames Ziel, die Zertrümmerung des Kapitalismus

und der Sozialdemokratischen Partei“. (Der Mittag, Berlin, 6.9.1930)³⁸)

Das Zentralkomitee der KPD forderte während des Wahlkampfes im

März 1932 zur „größtmöglichen Verschärfung des prinzipiellen Kampfes

gegen die SPD“ auf, nachdem es bereits monatelang den Vernichtungskampf

besonders gegen den linken SPD-Flügel gefordert hatte. Stalins

These: „Faschismus und Sozialdemokratie sind Zwillingsbrüder“, bestimmte

die KPD. Diese Politik zahlte sich jedoch nicht aus. In den preußischen

Landtagswahlen und bei der Reichspräsidentenwahl 1932 mußte sie

schwere Verluste hinnehmen.

*) Auch das SPD-Dogma von der „Unabänderlichkeit“ geschichtlicher Gesetze mit dem fast

zwangsläufigen Sieg des Sozialismus und nicht des Faschismus wäre hier zu nennen.

**) Die KPD hatte den Weisungen der stalinistischen Komintern zu folgen. (S. Bahner: Die

KPD und das Ende von Weimar, 1976)

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