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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Friedrich dem Großen grundsätzlich abgelehnt worden war. Sie bildete die

Voraussetzung für ein Reichskonkordat.

Als Beginn seiner Konkordatspolitik ist nicht das Jahr 1927 oder gar

1933 anzusetzen, sondern der 11.8.1919, der Verfassungstag des Deutschen

Reiches. Zunächst konnte Pacelli 1924 ein Länderkonkordat mit Bayern,

1929 mit Preußen und 1932 mit Baden abschließen. Er errichtete mitten im

Protestantismus das Bistum Berlin.

Was die Weimarer Republik dem Vatikan nie zugestanden hatte, nämlich

die staatliche Anerkennung (oder Unterwerfung) der Gesetzgebung der

Kirche und den Schutz des gesamten kirchlichen Rechtsgutes — nicht zu

vergessen den „Kern des Konkordates“, die Schulbestimmungen —, das

gewährte nun Hitler. Deshalb konnte der Vatikanreferent des Auswärtigen

Amtes in seinem geheimen Memorandum über die Verhandlungen seit 1920

auch betonen:

„Durch die neue Zusammensetzung des Reichstages“ (NSDAP 197,

Zentrum 70, DNVP 51, DP 11, SPD 121, KPD 100, BVP 19 Abg.) „und

insbesondere durch das inzwischen verabschiedete Ermächtigungsgesetz

hat sich die Lage völlig geändert. Es hat sich die Möglichkeit ergeben, den

Wünschen des Heiligen Stuhls auch ohne Zuziehung des Reichstags in

vollem Maße zu entsprechen. Vor allem ist nunmehr die Möglichkeit gegeben,

ein Reichskonkordat abzuschließen, dessen Zustandekommen bisher

stets an den Widerständen des Reichstags gescheitert ist.“¹⁵)

Hitlers Taktik

Hitler folgte mit dem Abschluß des Reichskonkordates am 20.7.1933

seiner bisherigen Kirchenpolitik. Er erfüllte nun seine Rom 1924 gegebene

Zusage und — wie vermutet wurde — auch seinen Vertragspunkt mit v.

Papen im Hause des Kölner Bankiers und NS-Parteigenossen (seit 1.2.33) v.

Schröder, eines Freundes der Großindustriellen Kirdorf, Vogler, Thyssen

und Flick, am 4.1.1933 der „Geburtsstunde des 3. Reiches“. Ein weiterer

Vertragspunkt dieser Besprechung war die „Entfernung aller Sozialdemokraten,

Kommunisten und Juden aus führenden Stellungen“¹⁶) und schließlich

auch die Finanzierung der NSDAP¹).

Selbstverständlich spielten dabei beide Seiten mit „falschen Karten“,

d.h. sie verfolgten ihre ureigensten Machtziele. Das Bündnis von Kreuz und

Hakenkreuz brachte Hitler die internationale Aufwertung sowie die Unterstützung

des Katholizismus im Reich. Pius XI. (1922—1939) pries schon

am 13.3.1933 das „Dritte Reich als Vorkämpfer gegen den gottlosen Kommunismus“.

Italien und Deutschland stellten für ihn den „Kern der Christenheit“

dar. Derselben Sprachregelung folgte v. Papen, als er 1934 seinen

Brückenschlag von Nationalismus und Weltkirche begründete:

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