Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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„Darum“, so hieß es dann im unveränderten Text, „nochmals die Bitte,
lassen Sie uns jetzt im letzten Augenblick nicht allein, sondern stehen Sie zu
uns mit der ganzen Wucht Ihrer Persönlichkeit und der von Ihnen geführten
Bewegung.“⁹)
Auch diese evangelische Glaubenspolitik förderte die Macht der NS: die
„moralischen Instanzen“ gerieten in Zugzwang!
Ns-evangelische propaganda fide
Die Umerziehung schlägt derzeit wieder einmal hohe Wogen. Alle
Medien machen in Vergangenheitsbewältigung, doch sie doktern nur an der
Oberfläche herum. Nur selten nennen sie Roß und Reiter. Wo Religionen
und Ideologien herrschen, gibt es eben Tabus. Und zu ihnen gehört die erhebliche
Unterstützung Hitlers durch beide Kirchen.
Gewiß, der NS verstand meisterhaft die Massenberauschung. Doch das
war nur möglich geworden, weil dazu der Bibelglaube die Voraussetzungen
geschaffen hatte. Ob „das Christentum steht oder fällt“, das stand in den
Hitlerreden und anderswo im Mittelpunkt. „Indem ich mich des Juden
erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn!“ so hieß die Leimrute.
„Niemals wieder während seiner Laufbahn hat Hitler so häufig und so
inbrünstig Gott beschworen wie in diesen ersten acht Wochen“ (nach dem
Machtantritt und auf dem Weg zur Alleinherrschaft); „niemals wieder hat
er sich so in christlichen Wendungen bewegt und sich christlicher Stätten
und Attribute versichert wie in dieser Zeit.“⁹)
Der Völkische Beobachter stieß in dasselbe Horn, als er am 16.3.1933
bekräftigte, Adolf Hitlers Regierungsgrundlage ist das Christentum. Und
mit „beispiellosem Gebetston“ durfte er am 10.2. seine Rede zur Eröffnung
der Reichstagswahlen mit einem kirchlichen Amen beenden. Dasselbe Bekenntnis
zum „Allmächtigen“ dann in Königsberg:
„Herrgott, laß uns niemals wankend werden und feige sein, laß uns
niemals die Pflicht vergessen, die wir übernommen haben! … Wir alle sind
stolz, daß wir durch Gottes gnädige Hilfe wieder zu wahrhaften Deutschen
geworden sind.“
Unnötig zu betonen, daß darauf im Radio der Choral „Wir treten zum
Beten“ erklang, das alte niederländische Dankgebet aus kaiserlicher Zeit.⁹)
Der Widerhall fehlte nicht. Pfarrer S. Leffler, seit 1927 mit Leib und
Seele in die Reihen Hitlers eingegliedert und ein für alle Mal dessen Fahne
verschrieben, bekannte 1935:
„In der Treue zu Deutschland und zu unserem Führer wollen und werden
wir uns von niemand übertreffen lassen, ja aus dieser Treue heraus sind
wir und bleiben wir Christen.“²⁵)
Und 1937:
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