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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Schließlich erregte der Hamburger Kaufmann R. F. Eskau, 1. Aufseher

der unter der Aufsicht der humanitären GL von Hamburg arbeitenden Loge

„Gudrun“, durch sein Vorpreschen im Frühjahr 1923 großes Aufsehen in

den Tempeln. Seine „Osterbotschaft“ und noch mehr seine „Pfingstbotschaft“

forderten (asiatisch-tibetanisch?) ebenfalls die strenge Abkehr vom

Alten und Besinnung auf die neuen nationalen und antisemitischen Grundsätze.

Unter den Fittichen des Leipziger Antisemiten und Großmeisters des

Germanenordens⁴⁵), Theodor Fritsch, forderte er seine Brüder auf, die alten,

„bald vermodernden Bahnen zu verlassen und sich notfalls gegen den

Willen ihrer bisherigen Führer“ dem „im Vordergrund des neuen Weltgeschehens

stehenden Rassenproblem“ als neuer Aufgabe einer „völkischen

Freimaurerei“ zuzuwenden⁴³). Zwar erntete er für diese Ketzerei die

schwarzen Kugeln seiner GL, den Rausschmiß, doch hinderte ihn das nicht,

den Bund der Hermannsöhne zu gründen und 1925 seine „Hermannsbotschaft“,

angeblich in einer Auflage von 1 Million, zu verbreiten.

1924 führte die GL von Preußen, wie schon erwähnt, erneut das „christliche

Prinzip“ ein, das nichtchristliche Juden von der Aufnahme selbst

ausschloß. Besonders klug dünkte sich die GL zur Sonne, verfügte sie doch

im März sogar die Aufnahme „nationalistischer Symbole“ in das esoterische

Lehrsystem, „zur stärkeren Betonung des Vaterländischen in der

maurerischen Arbeit“. Auf diese Weise wurde die deutsche Kriegsflagge ein

amtliches freimaurerisches Symbol und notwendiges Tempelgerät. Solange

jedenfalls, „als noch ein Fußbreit deutschen Bodens vom Feind besetzt ist“.

Manch einem treuen Bruder gefiel der „neue“ Wind nicht. Kam es doch

in Berlin fast zu einem Sturm im Wasserglas. Bei dem Johannisfest hatte

nämlich der Festredner derart stark die „neuen“ Töne angeschlagen, daß

sich darüber der damalige Reichsaußenminister Br. Stresemann bitter bei

seinem Stuhlmeister, Pfarrer K. Habicht, beschweren mußte:

„Ich verwahre mich weiter dagegen, daß in dieser Weise, in der es geschehen

ist, völkisches Denken nach außen und innen so gepredigt wird,

daß der Eindruck entstand, als befände man sich in einer Wahlversammlung

der Deutschvölkischen Freiheitspartei.“⁴⁶)

Um die innerhalb der blauen Logen „verbotenen“ politischen Gespräche

zu ermöglichen, gründeten die Altpreußen 1925 Freimaurerische Ringe,

„auf dem Führergedanken aufgebaute freie geistige Arbeitsgemeinschaften“³⁹),

z.B. den Wetzlarer Ring und den Bielefelder Ring. Ähnlich dem

„Werkbund dt. Freimaurer“ Eskaus sollten diese Ringe „die deutsche

Freimaurerei an die völkische Bewegung“ heranführen, was doch heißen

muß, in ihrem Sinne zu beeinflussen, abzubiegen, zumindest als „Spaltpilz“

zu wirken.

„In der Erfüllung des freimaurerischen Mysteriums mit christlichem und

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