22.12.2012 Aufrufe

11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...

11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...

11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>11.</strong> SYMPOSI UM LEI PZIG<br />

Die Zwangsschnittgrößen lassen sich<br />

generell durch folgende Parameter<br />

bee<strong>in</strong>flussen:<br />

– Stützweite,<br />

– Bauweise (Stahlverbund, Stahlbeton,<br />

Spannbeton),<br />

– Steifigkeiten (E-Modul),<br />

– Bauwerksgeometrie (Schlankheit,<br />

Vouten, Krümmung),<br />

– Gründungsart (Pfahlreihe, Pfahlbock,<br />

Flachgründung),<br />

– Widerlagerform (Abmessungen,<br />

Schiefe, Anschluss der Widerlagerflügel,<br />

Betongelenke).<br />

Bei im Grundriss stark gekrümmten Brü-<br />

cken mit großen Längen und Öffnungsw<strong>in</strong>keln<br />

und <strong>in</strong> der Querrichtung nach-<br />

giebigen Pfeilern kann das »Atmen« der<br />

Brücke <strong>in</strong> Querrichtung genutzt werden.<br />

Durch seitliches Ausweichen entstehen<br />

gegenüber geraden Brücken mit starren<br />

Widerlagern nur ger<strong>in</strong>ge Zwangsbeanspruchungen.<br />

[3] [11] Das setzt bei <strong>in</strong>tegralen<br />

Brücken allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e starre<br />

Ausbildung der Widerlager voraus. Dieses<br />

statische Konzept eignet sich wegen der<br />

größeren Krümmungen <strong>in</strong>sbesondere für<br />

Fußgängerbrücken, wurde aber auch ver-<br />

e<strong>in</strong>zelt bei Straßenbrücken angewandt.<br />

Bemerkenswerte Beispiele hierfür s<strong>in</strong>d<br />

die Sunnibergbrücke bei Klosters <strong>in</strong> der<br />

36 BRÜCKENBAU | 1 . 2011<br />

4 Schema der Temperaturänderungen<br />

© Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen<br />

Schweiz [10] und die obere Nesenbachtalbrücke<br />

<strong>in</strong> Stuttgart.<br />

Die Grenzen der <strong>in</strong>tegralen Bauweise<br />

ergeben sich zum e<strong>in</strong>en aus der Beherr-<br />

schung der Zwangsschnittgrößen sowie<br />

andererseits aus der Bewältigung der<br />

vertikalen und horizontalen Verformungen<br />

am Übergang von Bauwerk und<br />

H<strong>in</strong>terfüllung.<br />

Infolge der zyklischen Belastung der<br />

H<strong>in</strong>terfüllung treten im Widerlagerbereich<br />

tendenziell größere Setzungen auf<br />

als bei konventionellen Brücken. Deshalb<br />

empfiehlt sich im Fall von hochbelas-<br />

teten Straßen bei Längen ab ca. 25 m<br />

die Anordnung von Schleppplatten am<br />

Brückenende. Bei dessen Ausbildung mit<br />

Schleppplatten und Brückenabschluss<br />

gemäß Richtzeichnung (RIZ) Abs. 4 s<strong>in</strong>d<br />

Längen je nach Bauweise zwischen 40 m<br />

und 65 m möglich. Bei größeren Bauwerkslängen<br />

ist zusätzlich zu den Schlepp-<br />

platten e<strong>in</strong>e Fugenübergangskonstruk-<br />

tion erforderlich. Bei Verwendung e<strong>in</strong>er<br />

am Bauwerksende gleitend aufgelegten<br />

Schleppplatte und e<strong>in</strong>em Fahrbahnübergang<br />

gemäß RIZ Übe 1 [4] lassen sich<br />

Bauwerkslängen bei Stahlbeton- und<br />

Spannbetonbrücken von ca. 100 m erzielen,<br />

bei e<strong>in</strong>er Ausführung <strong>in</strong> Stahlver-<br />

bundbauweise sogar deutlich darüber.<br />

6 Ausgeführte <strong>in</strong>tegrale Bauwerke<br />

Bei der Mehrzahl der <strong>in</strong>tegralen Bau-<br />

werke <strong>in</strong> Deutschland handelt es sich<br />

um e<strong>in</strong>teilige Rahmenbrücken.<br />

Es s<strong>in</strong>d sämtliche Bauweisen vertreten:<br />

Stahlbeton, Spannbeton und Stahlverbund.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der Zwangsschnittgrößen<br />

verhalten sich die Stahlverbundbrücken<br />

am günstigsten, da Betonkrie-<br />

chen und Schw<strong>in</strong>den hier ke<strong>in</strong>e Rolle<br />

spielen.<br />

Es s<strong>in</strong>d alle Gründungsarten anzutreffen:<br />

Flachgründung, Tiefgründung (Pfahl-<br />

bock, Pfahlreihe). E<strong>in</strong>reihige Pfahlreihen<br />

gewährleisten besonders nachgiebige<br />

Widerlager und damit zwängungsarme<br />

Tragwerke. Zur Verm<strong>in</strong>derung der Zwangs-<br />

schnittgrößen wurden mitunter die<br />

Widerlagerflügel von den -wänden durch<br />

Vertikalfugen entkoppelt und die Kon-<br />

struktionen als Zweigelenkrahmen mit<br />

Betongelenken am Stielfuß ausgeführt.<br />

Das Gros der Stützweiten der E<strong>in</strong>feldrahmen<br />

liegt unter 50 m, vere<strong>in</strong>zelt gibt es<br />

jedoch Bauwerke mit Riegellängen bis<br />

100 m.<br />

Typische Beispiele <strong>in</strong> Deutschland für<br />

<strong>in</strong>tegrale Brücken s<strong>in</strong>d überschüttete<br />

Rahmen, Rahmen <strong>in</strong> Stahlbeton mit<br />

Stützweiten bis ca. 35 m, Rahmen <strong>in</strong><br />

Stahlverbund, überwiegend zwischen<br />

30 m und 50 m sowie Rahmen <strong>in</strong> Spannbeton<br />

bis ca. 50 m. Bisweilen werden<br />

auch größere Stützweiten ausgeführt: Im<br />

Zuge der Erweiterung und des Umbaues<br />

des Hermsdorfer Kreuzes ist als Kreuzungsbauwerk,<br />

also für e<strong>in</strong>e hochbelas-<br />

tete Autobahnbrücke, e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>feldriger<br />

Stahlverbundrahmen mit e<strong>in</strong>er Stütz-<br />

weite von ca. 68 m geplant. Die Brückenschiefen<br />

liegen meist <strong>in</strong> Bereichen zwi-<br />

schen 70 gon und 100 gon, bei kle<strong>in</strong>eren<br />

Rahmenstützweiten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen<br />

auch deutlich größere Schiefen realisiert<br />

worden.<br />

6 Schleppplatte und Übe 1<br />

© BMVBS/Arbeitsgruppe <strong>in</strong>tegrale Bauweise<br />

5 Sunnibergbrücke bei Klosters <strong>in</strong> der Schweiz<br />

© Tiefbauamt Graubünden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!