11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...
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<strong>11.</strong> SYMPOSI UM LEI PZIG<br />
2.4 Überwachung und Abnahme<br />
Der klassischen Bauleitung auf Seiten<br />
des Bauherrn, die sich entwicklungsgeschichtlich<br />
<strong>in</strong> die Bereiche Bauüberwachung<br />
und Bauoberleitung differenziert<br />
hat, kommt wie bei jeder (Bau-)<br />
Maßnahme e<strong>in</strong>e entscheidende Bedeu-<br />
tung zu, will man den Erfolg technisch<br />
wie wirtschaftlich sicherstellen.<br />
Die Mitarbeiter vor Ort sollten Erfahrungen<br />
unbed<strong>in</strong>gt auch <strong>in</strong> der Planung ge-<br />
sammelt haben. Sie müssen, so es die<br />
Vertragssituation zulässt, spätestens bei<br />
der Erarbeitung der Verd<strong>in</strong>gungsunterlagen<br />
<strong>in</strong> das Projekt mit e<strong>in</strong>steigen.<br />
Optimal wäre bereits e<strong>in</strong>e Involvierung<br />
im Zuge der Begutachtung und Bewertung.<br />
3 Besonderheiten am<br />
Beispiel ausgeführter Projekte<br />
3.1 Übersicht<br />
Wie dargelegt, deckt der Themenkomplex<br />
»Instandsetzung und Unterhaltung«<br />
das gesamte Leistungsspektrum<br />
des Bau<strong>in</strong>genieurs im Planungs- und<br />
Überwachungsbereich ab.<br />
Die Motivation für e<strong>in</strong>e Bauwerksertüchtigung<br />
kann dabei die unterschiedlichsten<br />
Ursachen haben:<br />
– Anhebung der allgeme<strong>in</strong>en Tragfähigkeit<br />
auf e<strong>in</strong> geändertes Belastungs-<br />
niveau (»Nachrechnung«),<br />
– Behebung akuter Schädigungen,<br />
– Behebung lokal vorhandener Defizite<br />
(»Koppelfugen«),<br />
– Vorsorge bezüglich latent vorhan-<br />
dener Schädigungen (»Spannungs-<br />
risskorrosion«),<br />
– zeitlich begrenzte Überbrückung bis<br />
zum notwendigen Ersatzneubau<br />
(»Not<strong>in</strong>standsetzung«).<br />
Die folgenden Ausführungsbeispiele<br />
sollen die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
gesammelten Erfahrungen und<br />
Besonderheiten wiedergeben.<br />
8 Talbrücke Welkers; Bestimmung mitwirkender Breiten<br />
© Leonhardt, Andrä und Partner GmbH<br />
82 BRÜCKENBAU | 1 . 2011<br />
3.2 Nachrechnung: Kochertalbrücke<br />
Für die <strong>in</strong> den 1970er Jahren geplante<br />
Großbrücke mit e<strong>in</strong>er Gesamtlänge von<br />
1.128 m und e<strong>in</strong>er maximalen Höhe von<br />
185 m über dem Kochertal ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>teiliger<br />
Spannbetonquerschnitt für beide<br />
Fahrtrichtungen umgesetzt worden.<br />
In Verkennung der späteren Verkehrsentwicklung<br />
wurden bei ihrer Konzeption<br />
die Verkehrslasten gegenüber der gül-<br />
tigen DIN 1072 bewusst reduziert.<br />
Die Nachrechnung ergab nun für die<br />
Momente aus Verkehr bereits für Brücken-<br />
klasse 60 e<strong>in</strong>e Erhöhung von ca. 30 %<br />
gegenüber der Bestandsstatik. Die Defi-<br />
zite konnten zwar durch e<strong>in</strong>e genauere<br />
und gegenüber der Altstatik detailliertere<br />
Nachrechnung der Bauzustände<br />
weitestgehend wieder kompensiert<br />
werden, machten aber gleichzeitig den<br />
mittlerweile e<strong>in</strong>getretenen Paradigmenwechsel<br />
h<strong>in</strong>sichtlich »E<strong>in</strong>wirkungen aus<br />
Verkehr« deutlich.<br />
3.3 Nachrechnung: Talbrücke Welkers<br />
Bei dem ebenfalls e<strong>in</strong>teiligen Spannbetonüberbau<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />
sogenannten Hombergquerschnitt, der<br />
durch schmale, ausgesprochen hohe<br />
Stege und Kragarme mit sehr großen<br />
Auskragungen gekennzeichnet ist.<br />
Auch hier ergab e<strong>in</strong> genaueres rechnerisches<br />
»Nachempf<strong>in</strong>den« der Bauzustände<br />
<strong>in</strong> den Endfeldern deutliche<br />
Abweichungen von der ursprünglichen<br />
Statik – <strong>in</strong> diesem Fall allerd<strong>in</strong>gs auf der<br />
unsicheren Seite. Der letztendlich zum<br />
Ziel führende Lösungsansatz sah e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>dividuelle und bauwerksbezogene Be-<br />
stimmung der mitwirkenden Breiten vor.<br />
6 Kochertalbrücke an der BAB A 6<br />
© Leonhardt, Andrä und Partner GmbH<br />
7 Talbrücke Welkers an der BAB A 7<br />
© Leonhardt, Andrä und Partner GmbH