11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...
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8 9 10 Beispiele für Rahmenbrücken<br />
© DEGES GmbH/SSF Ingenieure AG<br />
Im Stützweitenbereich bis ca. 50 m liegen<br />
mittlerweile für alle Bauweisen und<br />
Gründungsarten umfangreiche Erfahrungen<br />
vor, so dass e<strong>in</strong>e sichere Herstellung<br />
dieser Brücken möglich ist.<br />
Bezüglich der Übergangskonstruktion<br />
mit Schleppplatten fehlen allerd<strong>in</strong>gs<br />
noch fundierte Kenntnisse und Langzeitstudien.<br />
7 Besonderheiten<br />
der semi<strong>in</strong>tegralen Bauweise<br />
Semi<strong>in</strong>tegrale Brücken mit Lagern und<br />
Fugenübergangskonstruktionen an den<br />
Widerlagern bieten sich an, wenn die<br />
Verformungen an den Pfeilern und<br />
Widerlagern nicht mehr schadlos bzw.<br />
verkehrsverträglich am Überbauende<br />
aufgenommen werden können. Damit<br />
wird die Problematik der zyklischen<br />
Beanspruchung der H<strong>in</strong>terfüllung im<br />
Widerlagerbereich umgangen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
entfällt auch e<strong>in</strong> wesentlicher Vorteil der<br />
<strong>in</strong>tegralen Bauweise, nämlich der Ver-<br />
zicht auf Dilatationsfugen.<br />
Als Grenze für den E<strong>in</strong>satz der semi<strong>in</strong>tegralen<br />
Bauweise ist im Regelfall die<br />
maximal mögliche Dehnlänge vom<br />
ideellen Festpunkt bis zum entferntest<br />
monolithisch angeschlossenen Pfeiler<br />
anzusehen bzw. das maximal aufnehmbare<br />
Moment am ungünstigsten Pfeiler-<br />
kopf. Bei großen Zwangsbeanspruchungen<br />
am Pfeilerkopf kann die Anordnung<br />
von Betongelenken s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>.<br />
Die Ausführbarkeit semi<strong>in</strong>tegraler Brü-<br />
cken wird maßgeblich bee<strong>in</strong>flusst durch<br />
– die Länge des monolithischen (<strong>in</strong>tegralen)<br />
Bestandteils der Brücke,<br />
– die Pfeilerabmessungen und Pfeilersteifigkeit,<br />
– die Steifigkeit der Gründung,<br />
– die Bauweise (Stahlverbund, Stahlbeton,<br />
Spannbeton),<br />
– das Herstellverfahren,<br />
– die Grundrissgeometrie.<br />
Die Pfeilerhöhe und -dicke haben maß-<br />
geblichen E<strong>in</strong>fluss auf die Zwangsschnitt-<br />
größen, die Steifigkeit der Gründung<br />
verliert mit zunehmender Pfeilerhöhe an<br />
Bedeutung. Die Spannbetonbauweise<br />
schneidet h<strong>in</strong>sichtlich der Zwangsbeanspruchungen<br />
ungünstiger ab als Stahl-<br />
verbund- und Stahlbetonkonstruktionen,<br />
da die Vorspannung und das Kriechen<br />
auf das statisch unbestimmte System<br />
wirken und damit Zwangskräfte hervor-<br />
rufen. Durch optimierte Herstellverfahren,<br />
zum Beispiel Vorverformung der<br />
Pfeiler, Festpunktwechsel etc., lassen sich<br />
die orientierten Bewegungen (aus Vor-<br />
spannung, Kriechen, Schw<strong>in</strong>den) jedoch<br />
zum Teil ausgleichen. [12] E<strong>in</strong>en günstigen<br />
E<strong>in</strong>fluss haben auch Grundrisskrümmungen,<br />
die e<strong>in</strong> Ausweichen <strong>in</strong> horizontaler<br />
Richtung und damit e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>ge-<br />
rung der Zwangsbeanspruchungen er-<br />
möglichen.<br />
Im Gegensatz zu konventionellen Brü-<br />
cken, bei denen Über- und Unterbau<br />
getrennt berechnet werden, ist bei semi-<br />
<strong>in</strong>tegralen Bauwerken die statische Be-<br />
13 Bauwerk als Schrägstielrahmen<br />
© DEGES GmbH<br />
1 1 . SYM P O S I U M L E I PZ I G<br />
11 Rahmenbauwerk <strong>in</strong> Spannbeton<br />
© Leonhardt, Andrä und Partner GmbH<br />
12 Geplante Autobahnbrücke am Hermsdorfer Kreuz<br />
© DEGES GmbH/SSF Ingenieure AG<br />
rechnung am Gesamtsystem aus Über-<br />
und Unterbau im Regelfall mit oberen<br />
und unteren Bodenkennwerten für die<br />
Pfeilergründung durchzuführen.<br />
8 Ausgeführte<br />
semi<strong>in</strong>tegrale Bauwerke<br />
Typische Beispiele für semi<strong>in</strong>tegrale<br />
Bauwerke s<strong>in</strong>d Schrägstielrahmen und<br />
Bogenbrücken mit aufgeständerter<br />
Fahrbahnplatte. Bei den Schrägstielrahmen<br />
ergeben sich bei Autobahnüberführungen<br />
Brückenlängen bis ca. 80 m, bei<br />
den Bogenbrücken bis ca. 100 m.<br />
Vere<strong>in</strong>zelt, wenn die Zwangskräfte auf-<br />
nehmbar s<strong>in</strong>d, werden diese Bauwerke<br />
bei untergeordneten Verkehrswegen<br />
auch <strong>in</strong>tegral ausgeführt.<br />
1 . 2011 | BRÜCKENBAU<br />
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