11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...
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<strong>11.</strong> SYMPOSI UM LEI PZIG<br />
3.2.2.5 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Tragfähigkeit für Querkraft<br />
und Torsion, Überbau Nord<br />
Bei <strong>in</strong>terner Vorspannung ohne Verbund<br />
liegt aufgrund der unverpressten Hüll-<br />
rohre e<strong>in</strong>e ausgeprägtere Querschnittsschwächung<br />
vor. Die Stegbreite muss<br />
daher gemäß [4] rechnerisch um das<br />
1,30-fache der um die von <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lage<br />
liegenden Spanngliedern e<strong>in</strong>genommene<br />
Gesamtbreite abgem<strong>in</strong>dert werden.<br />
Zudem s<strong>in</strong>d an den betroffenen Stellen<br />
die durch die untenliegenden Spanngliedverankerungen<br />
erzeugten Stegschwächungen<br />
rechnerisch zu berücksichtigen.<br />
Günstig wirkt jedoch, dass<br />
durch die im auflagernahen Bereich stei-<br />
lere Neigung der dort zu verankernden<br />
Längsspannglieder <strong>in</strong> den maßgeblichen<br />
Bemessungsschnitten der aus der geneig-<br />
ten Vorspannkraft zu berücksichtigende<br />
Querkraftanteil größer ist als bei der<br />
konventionellen Bauweise. Es wurde<br />
festgestellt, dass sich bezüglich der er-<br />
forderlichen Schubbewehrung <strong>in</strong>sgesamt<br />
gesehen aber ke<strong>in</strong>e kostenrelevanten<br />
Unterschiede ergaben.<br />
3.2.2.6 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Tragfähigkeit für Ermüdung,<br />
Überbau Süd<br />
Die Bemessung im Grenzzustand der<br />
Tragfähigkeit für Ermüdung erfolgte<br />
beim Südüberbau sowohl für den Beton-<br />
stahl als auch für den Spannstahl ent-<br />
sprechend den gültigen Regeln <strong>in</strong> [4].<br />
3.2.2.7 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Tragfähigkeit für Ermüdung,<br />
Überbau Nord<br />
Aufgrund des fehlenden Verbundes ent-<br />
stehen ke<strong>in</strong>e wesentlichen Zusatzbeanspruchungen<br />
für den Spannstahl <strong>in</strong>folge<br />
Laste<strong>in</strong>wirkung. Für den Überbau Nord<br />
waren daher gemäß [4] lediglich der<br />
Betonstahl und der Beton h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der ertragbaren Spannungsschw<strong>in</strong>gbreite<br />
nachzuweisen.<br />
3.2.2.8 Nachweise im Grenzzustand der<br />
Gebrauchstauglichkeit, Dekom-<br />
pression<br />
Die Nachweise erfolgten analog Kapitel<br />
3.2.1 (Festlegung der Vorspannkraft).<br />
3.2.2.9 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Gebrauchstauglichkeit zur<br />
Rissbreitenbeschränkung und<br />
zur Begrenzung der Spannungen<br />
im Beton, Überbau Nord und<br />
Überbau Süd längs<br />
Der Nachweis zur Rissbreitenbeschränkung<br />
aus Last <strong>in</strong> Längsrichtung ist bei<br />
beiden Überbauten trotz der unterschied-<br />
lichen Anforderungsklassen gemäß [4]<br />
60 BRÜCKENBAU | 1 . 2011<br />
jeweils unter der häufigen E<strong>in</strong>wirkungskomb<strong>in</strong>ation<br />
zu führen. Aus den Nach-<br />
weisen zur Begrenzung der Spannungen<br />
im Beton zeigt sich, dass sich bei der<br />
Alternative mit <strong>in</strong>ternen Längsspanngliedern<br />
ohne Verbund über das gesamte<br />
Bauwerk e<strong>in</strong> niedrigeres Längsdruckspannungsniveau<br />
e<strong>in</strong>stellt. Dies ist auf<br />
e<strong>in</strong>e harmonischere Verteilbarkeit der<br />
Vorspannung, den niedrigeren Vorspanngrad<br />
und die nach [4] wesentlich ger<strong>in</strong>gere<br />
Streuung der Vorspannkraft zurück-<br />
zuführen. Letzteres wirkt sich günstig<br />
auf die Verluste aus Kriechen aus, zumal<br />
bei <strong>in</strong>terner verbundloser Vorspannung<br />
für die Bestimmung der Kriechverluste<br />
das über die gesamte Spanngliedlänge<br />
gemittelte Spannungsniveau und nicht<br />
die im jeweiligen Bemessungsschnitt <strong>in</strong><br />
Höhe des betrachteten Spanngliedes<br />
vorherrschende Betondruckspannung<br />
maßgeblich ist.<br />
3.2.2.10 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Gebrauchstauglichkeit zur<br />
Rissbreitenbeschränkung und<br />
zur Begrenzung der Spannun-<br />
gen im Beton, Überbau Nord<br />
und Überbau Süd quer<br />
In Querrichtung werden beim Überbau<br />
Süd durch die höheren Korrosionsschutzanforderungen<br />
für die Längsspannglieder<br />
auch höhere Anforderungen an die<br />
Beschränkung der Rissbreite gestellt. Der<br />
entsprechende Nachweis ist gemäß [4]<br />
wegen der vorliegenden Anforderungsklasse<br />
B unter der nicht-häufigen E<strong>in</strong>-<br />
wirkungskomb<strong>in</strong>ation zu führen. Für den<br />
verbundlos vorgespannten Überbau Nord<br />
gilt ebenso <strong>in</strong> Querrichtung die Anforderungsklasse<br />
D, so dass lediglich die<br />
häufige E<strong>in</strong>wirkungskomb<strong>in</strong>ation zu-<br />
grunde zu legen ist. Trotz des im Zuge<br />
des Nachweises zur Beschränkung der<br />
Rissbreite niedrigeren Lastgrades ergibt<br />
sich <strong>in</strong>folge des niedrigeren Quervorspanngrades<br />
aber ke<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Unterschied im H<strong>in</strong>blick auf die nach<br />
dem Rissbreitennachweis erforderliche<br />
Betonstahlbewehrung <strong>in</strong> Querrichtung.<br />
3.2.2.11 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Gebrauchstauglichkeit <strong>in</strong><br />
den Bauzuständen, Überbau<br />
Süd<br />
Für die Beschränkung der Betonzugspannungen<br />
<strong>in</strong> den Bauzuständen des<br />
Überbaues Süd s<strong>in</strong>d die Nachweis-<br />
bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> [4], Abschnitt 4.4.2.1<br />
(107)P maßgeblich. Die Betonlängszugspannungen<br />
s<strong>in</strong>d demnach auf der<br />
Querschnittsseite, die den Spanngliedern<br />
am nächsten liegt, auf 85 % des<br />
5%-Fraktilwertes der Betonzugfestigkeit<br />
(0,85 f ctk0,05)zu beschränken.<br />
3.2.2.12 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Gebrauchstauglichkeit <strong>in</strong><br />
den Bauzuständen, Überbau<br />
Nord<br />
Zur Beschränkung der Längsbiegezugspannungen<br />
<strong>in</strong> den Bauzuständen wurde<br />
beim Überbau Nord der Nachweis entsprechend<br />
[3] <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit [4] für<br />
extern vorgespannte Brücken mit Kastenquerschnitt<br />
geführt. Die quasi-ständige<br />
E<strong>in</strong>wirkungskomb<strong>in</strong>ation ist hierbei<br />
mit e<strong>in</strong>em Komb<strong>in</strong>ationsbeiwert<br />
2 = 0,30 für alle E<strong>in</strong>wirkungen aus Verkehr<br />
im Bauzustand zu bilden, wobei<br />
Temperaturschwankungen und Setzungsdifferenzen<br />
unberücksichtigt bleiben<br />
können. Unter den Beanspruchungen<br />
aus dieser E<strong>in</strong>wirkungskomb<strong>in</strong>ation<br />
dürfen die Betonrandzugspannungen<br />
im Bauzustand e<strong>in</strong>en Wert von 85 % des<br />
95%-Fraktilwertes der Betonzugfestigkeit<br />
(0,85 fctk0,95 ) nicht überschreiten.<br />
Ergänzend sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass<br />
die diesbezügliche Anforderung nach [4],<br />
Abschnitt 4.4.2.1 (107)P bezüglich der<br />
Beschränkung der Längsbiegezugspannungen<br />
<strong>in</strong> den Bauzuständen ebenfalls<br />
erfüllt ist.<br />
3.2.2.13 Nachweise im Grenzzustand<br />
der Gebrauchstauglichkeit zur<br />
Begrenzung der Verformungen<br />
Im vorliegenden Fall zeigte sich bereits<br />
aus den Voruntersuchungen, dass die<br />
Übernahme der für extern vorgespannte<br />
Kastenquerschnitte geltenden Regel zur<br />
Bestimmung des Vorspanngrades auch<br />
für den vorliegenden, mit <strong>in</strong>ternen Längs-<br />
spanngliedern ohne Verbund vorgespannten<br />
Plattenbalkenquerschnitt sehr<br />
gut geeignet ist, um die Durchbiegungen<br />
konstruktiv s<strong>in</strong>nvoll zu beschränken.<br />
3.3 Bauausführung<br />
3.3.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Wie bereits <strong>in</strong> [17] erwähnt, ergeben sich<br />
allgeme<strong>in</strong> mehrere ausführungstechnische<br />
Vorteile bei Anwendung der <strong>in</strong>ter-<br />
nen Längsvorspannung ohne Verbund.<br />
Das s<strong>in</strong>d<br />
– e<strong>in</strong>e flexiblere Wahl der Arbeitsfugen<br />
bei abschnittsweiser Herstellung,<br />
– e<strong>in</strong>e niedrigere Anzahl an zu verlegenden<br />
Spanngliedern,<br />
– der Entfall der Verpressarbeiten auf<br />
der Baustelle, dadurch ger<strong>in</strong>gere<br />
Anforderungen an das Baustellenpersonal<br />
sowie beschleunigter Bauablauf<br />
bei W<strong>in</strong>terbaustellen.