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11. Symposium Brückenbau in Leipzig - zeitschrift-brueckenbau ...

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4 Regelquerschnitt der Brücke im Flussbereich<br />

© Max Bögl Nederland BV<br />

Die Tragkonstruktion besteht aus zwei<br />

Hauptträgern <strong>in</strong> Brückenlängsrichtung,<br />

die <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen mit<br />

Querträgern verschweißt s<strong>in</strong>d. Die als<br />

Hohlkästen ausgebildeten Hauptträger<br />

haben e<strong>in</strong>en veränderlichen Querschnitt:<br />

Die Breite variiert um 2.000 mm, wobei<br />

die Bauhöhe von 2,63 m mit Ausnahme<br />

des westlichen Endfelds konstant ist.<br />

Die maximale Querschnittsbreite von<br />

4.236 mm bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Achse H,<br />

das heißt <strong>in</strong> Flussmitte der Hauptüberspannung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus bleiben die<br />

nachfolgend aufgeführten Geometrievorgaben<br />

der Hauptträger über die<br />

gesamte Brückenlänge gleich:<br />

– Die Obergurte s<strong>in</strong>d mit 1° gegen die<br />

Waagrechte zur Brückenmitte h<strong>in</strong><br />

geneigt.<br />

– Die Untergurte verfügen über e<strong>in</strong>e<br />

Neigung von 6,50° gegen die Waagrechte,<br />

ebenfalls zur Brückenmitte h<strong>in</strong>.<br />

– Die Innenstege der Hohlkästen s<strong>in</strong>d<br />

senkrecht.<br />

– Die Außenstege s<strong>in</strong>d mit 10° gegen<br />

die Senkrechte geneigt.<br />

Im westlichen Endfeld zwischen Achse<br />

A und Achse B wurde zusätzlich e<strong>in</strong><br />

Mittellängsträger vorgesehen, da sich<br />

der Brückenquerschnitt hier aufweitet<br />

und die Bauhöhe der Hauptträger redu-<br />

ziert werden musste, um das Lichtraumprofil<br />

für den Straßenverkehr auf dem<br />

Geldersedijk e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Bei den Querträgern handelt es sich im<br />

Regelfall um Doppel-I-Träger mit verän-<br />

derlichen Flanschbreiten, deren Abstand<br />

<strong>in</strong> Brückenlängsrichtung 3.333 mm<br />

misst. Zwischen Achse A und Achse E ist<br />

die Länge der Querträger aufgrund der<br />

Querschnittsaufweitung veränderlich.<br />

In diesem Abschnitt der Brücke teilt<br />

sich die von Zwolle kommende Eisenbahnstrecke<br />

<strong>in</strong> die »Hanzelijn« und die<br />

»Veluwelijn«. Von Achse E bis zum Wider-<br />

lager Ost <strong>in</strong> Achse U ist der lichte Ab-<br />

stand zwischen den Hauptträgerstegen<br />

wiederum konstant und somit auch die<br />

Länge der Querträger.<br />

5 Rad- und Fußweg mit südlichem Hauptträger<br />

© Max Bögl Nederland BV<br />

Das Bogenfachwerk spannt von Achse F<br />

bis Achse J, die Fachwerkscheiben s<strong>in</strong>d<br />

mit 10° gegen die Vertikale zur Brückenmitte<br />

h<strong>in</strong> geneigt und nicht mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden.<br />

Am südlichen Hauptträger ist der 5,76 m<br />

auskragende Fuß- und Radweg mittels<br />

Konsolen angeschweißt, deren Abstand<br />

sich auf ca. 10 m beläuft.<br />

Die Fahrbahn der Hauptbrücke setzt sich<br />

aus Halbfertigteilplatten und Ortbeton<br />

zusammen, die Gleise liegen auf e<strong>in</strong>em<br />

Schotterbett. Im Bereich des Rad- und<br />

Fußweges wurden Fertigteile verlegt<br />

und die Fugen zwischen den Elementen<br />

vergossen.<br />

Der Festpunkt der Brücke ist am (west-<br />

lichen) Widerlager <strong>in</strong> Achse A, dazu wur-<br />

de der Stahlüberbau im Widerlager e<strong>in</strong>-<br />

betoniert. Diese Festpunktanordnung<br />

war erforderlich, da im Widerlagerbereich<br />

Weichen vorgesehen s<strong>in</strong>d und<br />

zusätzliche Längsbewegungen aus dem<br />

Überbau durch die Schienenkonstruktion<br />

nicht aufgenommen werden können. Für<br />

alle übrigen Achsen kamen Kalottenlager<br />

zur Ausführung, wobei deren E<strong>in</strong>bau<br />

durch die wechselnden Festpunkte be-<br />

sondere Aufmerksamkeit bed<strong>in</strong>gte. Die<br />

Brücke besitzt e<strong>in</strong>e Tangentiallagerung.<br />

Die nördlichen Lager s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Querrichtung<br />

fest – im Gegensatz zu den süd-<br />

lichen, die allseitig beweglich konzipiert<br />

wurden.<br />

3 Zeitablauf<br />

Die Werkstattplanung für den Stahlüberbau<br />

begann im September 2008 und<br />

wurde nach nur zehn Monaten abgeschlossen.<br />

Die äußerst anspruchsvolle<br />

Überbaugeometrie wurde vollständig <strong>in</strong><br />

3-D konstruiert, die Geometrie zudem<br />

mit e<strong>in</strong>em zweiten völlig unabhängigen<br />

3-D-Modell überprüft.<br />

Die Montageplanung für den Stahlüberbau<br />

erfolgte parallel zur Werkstattplanung<br />

und zur Fertigung der Stahlkonstruktion<br />

im technischen Büro der Firma<br />

Max Bögl. Im Zeitraum von Januar 2009<br />

1 1 . SYM P O S I U M L E I PZ I G<br />

bis Februar 2010 wurde die gesamte<br />

Stahlkonstruktion gefertigt.<br />

Von April 2009 bis August 2010 wurden<br />

die Montage- und Korrosionsschutzarbeiten<br />

ausgeführt, wobei das Mittelteil<br />

der Hauptüberspannung Anfang Mai<br />

2010 an lediglich zwei Tagen e<strong>in</strong>geschwommen<br />

und mittels Litzen <strong>in</strong><br />

Position gehoben wurde.<br />

4 Fertigung im Werk<br />

Die Fertigung der Stahlkonstruktion von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 9.200 t Gewicht erfolgte<br />

ausschließlich am Hauptsitz der Firma<br />

Max Bögl <strong>in</strong> Neumarkt <strong>in</strong> der Oberpfalz,<br />

hier wurden Blechdicken bis zu 90 mm<br />

verarbeitet.<br />

Die Werksfertigung umfasste folgende<br />

Stahlbauteile:<br />

– 64 Hauptträger aus Hohlkästen mit<br />

e<strong>in</strong>em maximalen Stückgewicht von<br />

150 t und e<strong>in</strong>er Länge bis zu 40 m,<br />

– 288 Querträger mit unterschiedlichen<br />

Längen und veränderlicher Querschnittsgeometrie,<br />

– 46 Fuß- bzw. Radwegelemente mit<br />

e<strong>in</strong>em Stückgewicht von jeweils ca.<br />

20 t und e<strong>in</strong>er Länge von 20 m,<br />

– 20 Bogensegmente (Obergurte für das<br />

Bogenfachwerk) mit e<strong>in</strong>em Gewicht<br />

bis zu 90 t und e<strong>in</strong>er Länge von<br />

maximal 30 m,<br />

– 24 Diagonalen mit e<strong>in</strong>em maximalen<br />

Stückgewicht bis zu 35 t und e<strong>in</strong>er<br />

Länge von maximal 20 m.<br />

Aufgrund der äußerst komplizierten Geometrie<br />

wurden die Hauptträger, Diago-<br />

nalen und Bogensegmente für das Fach-<br />

werk <strong>in</strong> Neumarkt vormontiert, um die<br />

notwendige Passgenauigkeit bei der<br />

Montage auf der Baustelle zu gewährleisten.<br />

6 Werksfertigung der Hauptträger<br />

© Max Bögl Nederland BV<br />

1 . 2011 | BRÜCKENBAU<br />

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