Neu Magazin GARCON - Essen, Trinken, Lebensart Nr. 60
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• Lokaltermin Merold
91
Punkte
BAR- & SPIRITS GUIDE
Neuköllner
Mischung
In Neukölln essen gehen und, wenn ja, wohin? Wer sich vor 20 Jahren die Frage stellte
und sie mit Hilfe eines der damals reichlichen Berliner Restaurantführer zu beantworten
hoffte, merkte schnell, dass er sich auf Wassersuche in eine Wüste begeben hatte.
Der immerhin 528-seitige Guide „Berlin von 7 bis 7“ beispielsweise, Ausgabe 2002,
kannte in dem 330.000-Einwohner-Bezirk lediglich sechs Einkehrstätten, die mal mit
deutscher, mal mit internationaler Küche, meist aber mit beidem aufwarteten.
Hinzu kamen die Lokale des Estrel Hotels und eine kaum überschaubare Kneipenszene,
deren Gäste ihren Kalorienbedarf allerdings mit Bier und Futschi befriedigten
und bestenfalls noch eine Rixdorfer Bulette nachschoben. Außerdem: Döner, Döner,
Döner – damit hatte sich’s. Keine Frage, Neukölln war kulinarisches Entwicklungsland.
Und es hat sich entwickelt. Kreuzberg und Mitte waren satt und nicht mehr bezahlbar,
also zogen viele kreative Gastronomen nach Neukölln, fanden leerstehende Lokale und
vernünftige Vermieter und machten eben hier ihr Ding. Und so gilt der Bezirk mit den
rauesten Sitten und krassesten Gegensätzen inzwischen als heißester Tipp für Foodies
aus aller Welt. Die neueste Neuköllner Errungenschaft: Das Merold in der Pannierstraße.
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