19.10.2022 Aufrufe

Neu Magazin GARCON - Essen, Trinken, Lebensart Nr. 60

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• Geschmackssachen Berliner Teller

Die Brasserie bietet das, was man von einer ordentlichen Brasserie

erwartet: viel Platz auf Bänken und Stühlen, einen flinken und freundlichen

Service, ein gutes Dutzend offener und sechzig Flaschenweine,

vorzugsweise aus Deutschland, Frankreich und Italien, einen preiswerten

Quicklunch und eine sympathische Atmosphäre.

Kein Wunder, dass die Brasserie nicht nur Touristen anzieht. Jede

Menge Geschäftsleute aus der Umgebung kommen ebenso regelmäßig

wie Anwohner der Gegend zwischen Friedrich-, Französischer

und Leipziger Straße, viele schon seit Jahren – womit wir wieder

beim Thema Beständigkeit wären. Deren Kehrseite ist nämlich

die Gewissheit, beim Blick in die Speisekarte nur selten Neues zu

finden. Aber warum nörgeln, wenn die Stammgäste sich an der

reichhaltigen Bouillabaisse, perfekt angemachtem Tatar und Kalbsleber

mit Kartoffelpüree laben oder auf ihre Barbarie-Entenbrust mit

Serviettenknödel und geschmortem Spitzkohl, eine der drei Flammkuchenkreationen

und das Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffel-

Gurken-Salat (ein Gericht, dass den Schnitzeleien im Borchardt oder

beim Laggner locker das Wasser reichen kann) partout nicht verzichten

wollen und schon den nächsten Besuch terminieren?

„Nichts gegen Kreativität“, sagt Gawlitta, „und volles Verständnis

dafür, dass Köche auch für ihr eigenes Ego kochen, aber zuerst

kommen die Wünsche der Gäste.“

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!