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GASTRO das Fachmagazin 4/24

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12 GREEN<br />

4/20<strong>24</strong><br />

Kolumne<br />

Rinder sind nicht nur<br />

schwarz-weiß<br />

Rindfleisch essen ist eine Klimasünde.<br />

So wird es uns zumindest seit Jahren<br />

eingetrichtert. Die Rindfleischproduktion<br />

über einen Kamm zu scheren,<br />

vermittelt aber ein falsches Bild. Denn<br />

wie klimaschädlich diese tatsächlich<br />

ist, hängt stark davon ab, wie die Rinder<br />

gehalten und gefüttert werden –<br />

und für welches Fleisch wir uns dann<br />

schlussendlich entscheiden.<br />

Ein gutes Beispiel ist <strong>das</strong> in der<br />

Gastronomie sehr gefragte südamerikanische<br />

Rindfleisch. Nicht selten<br />

werden die Rinder dort auf Flächen<br />

gehalten, die ursprünglich Regenwald<br />

waren, der für die Rindermast gerodet<br />

worden ist. Die Rodung setzt enorme<br />

Mengen an CO 2 frei und lässt den Klima-Fußabdruck<br />

des Rindfleisches in<br />

die Höhe schnellen. Selbes Prinzip: Die<br />

Rinder bekommen Soja gefüttert, <strong>das</strong><br />

auf gerodeten Regenwald-Flächen angebaut<br />

wird.<br />

In Österreich gehen wir hier mit<br />

gutem Beispiel voran. Über 90 Prozent<br />

des Futters für unsere Rinder kommt<br />

von den jeweiligen Betrieben selbst.<br />

Zusammen mit modernen Technologien,<br />

unserem Know-how und vielen<br />

anderen Faktoren trägt dies dazu bei,<br />

<strong>das</strong>s die Herstellung von einem Kilogramm<br />

Rindfleisch aus Österreich im<br />

Durchschnitt „nur“ 14,2 Kilogramm<br />

CO 2 erzeugt – <strong>das</strong> ist so wenig wie in<br />

keinem anderen EU-Land. Der globale<br />

Durchschnitt liegt überhaupt bei 99<br />

Kilo.<br />

Lebensmittelproduktion ist also<br />

nicht schwarz-weiß und <strong>das</strong> Rind<br />

nicht automatisch der Klimasünder<br />

schlechthin. Und wer nun immer noch<br />

glaubt, nicht auf südamerikanisches<br />

Rindfleisch verzichten zu können, der<br />

hat wohl noch nie <strong>das</strong> fein durchzogene<br />

Fleisch eines heimischen Almochsen<br />

probiert. Große Empfehlung – aber<br />

natürlich mit Maß und Ziel.<br />

.<br />

Maria Fanninger ist Mitbegründerin<br />

von Land schafft Leben. Der unabhängige<br />

und unpolitische Verein klärt<br />

über die Produktion österreichischer<br />

Lebensmittel auf und schafft Bewusstsein<br />

bei Konsumenten.<br />

Foto: Land schafft Leben<br />

Nachhaltig zertifizierter<br />

Jahrgang<br />

Die Wachau ist <strong>das</strong> erste und einzige<br />

Weinbaugebiet Österreichs, <strong>das</strong><br />

praktisch vollständig nachhaltig arbeitet.<br />

Rund 1.300 Hektar Rebfläche, viele<br />

davon in steilen Steinterrassen, wurden<br />

in den vergangenen drei Jahren in<br />

einem gemeinschaftlichen Prozess der<br />

Zertifizierung unterzogen. Einmal mehr<br />

stellt die Wachau so ihre Vorreiterrolle<br />

für langfristige Konzepte im österreichischen<br />

Weinbau unter Beweis. Und<br />

<strong>das</strong> ist nicht <strong>das</strong> erste große Projekt<br />

im Zeichen der Nachhaltigkeit. Bereits<br />

seit vielen Jahren wird in der Wachau<br />

der Traubenwickler flächendeckend<br />

biologisch bekämpft, wodurch auf den<br />

Insektizideinsatz verzichtet werden<br />

kann. „Auch <strong>das</strong> ist einzigartig in der<br />

österreichischen Weinlandschaft“, so<br />

Leo Alzinger, Vorstandsmitglied der<br />

Vinea Wachau.<br />

www.wine-partners.at<br />

Nachhaltig Richtung Zukunft<br />

In Zeiten der Nachhaltigkeit setzt der<br />

Tiroler Gastro-Großhändler Wedl verstärkt<br />

auf grüne Zukunftstechnologien.<br />

Mit dem Fokus auf erneuerbare Energien<br />

wurden an den meisten Standorten bereits<br />

effiziente Photovoltaikanlagen installiert.<br />

Zudem wurden die Märkte wie<br />

jener in Vöcklabruck mit energiesparender<br />

Kühltechnik ausgestattet, nachhaltige<br />

LED Beleuchtungssysteme wurde<br />

bei Wedl Wien und Villach neu installiert.<br />

Das Unternehmen ergreift aber<br />

auch Maßnahmen zur Reduzierung des<br />

Plastikverbrauchs im Logistikbereich:<br />

Mit dem Container-Sicherungssystem<br />

„RolliCoat“, einer innovativen Mehrweg-<br />

Plane aus zertifiziertem Recyclingmaterial,<br />

können wesentliche Einsparungen<br />

an herkömmlicher Kunststofffolie<br />

erzielt werden. Auch in Punkto nachhaltig-regionalem<br />

Sortiment überzeugt<br />

Wedl. Molkerei- und Fleischprodukte<br />

aus der Region sind <strong>das</strong> ganze Jahr über<br />

verfügbar. Zudem werden bis zu 90 Prozent<br />

Obst und Gemüse aus lokalem Anbau<br />

saisonabhängig angeboten.<br />

www.wedl.com<br />

Foto: Pamela Schmatz<br />

Foto: Wedl/Franz Oss

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