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Dissertationsschrift Denise Sommer „Nachrichten im Gespräch. Eine ...

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wurde auch ein bisschen gezeigt, was sie … die Prozedur, also dass sie gebetet haben oder sich<br />

darauf vorbereitet haben und das war eigentlich das Wesentliche.<br />

Nachfrage: Irgendwas noch, was Dir noch so <strong>im</strong> Kopf geblieben ist, was Du noch ergänzen wolltest?<br />

Nö, eigentlich … der Ort war halt außergewöhnlich, dass sie da wirklich in der Moschee oder da drum<br />

herum äh gefilmt haben.<br />

Recall Vp 60 KG 40170206<br />

Ja, zunächst mal die Nachrichten waren schon recht alt, ich glaube vom Oktober 2003, da ging’s halt<br />

um ja, dieses äh leidige Thema des Kopftuchtragens oder Kopftuch nicht Tragens. Ich dachte, äh, ich<br />

erinnere mich daran, dass das glaub ich irgendwie in Bayern mit ner Lehrerin oder sowas äh, äh,<br />

musl<strong>im</strong>ischer Religion, glaub’ ich, äh in ner Grundschule ein Kopftuch getragen hat und dann ging die<br />

Diskussion darum, um, ob sie damit halt die Religion der Kinder beeinflusst und dergleichen und ...<br />

Naja, klar, das ging dann bis zum Bundesverfassungsgericht, wenn ich mich recht erinnere, ich glaub,<br />

das wurde auch <strong>im</strong> Beitrag gesagt, und das Ganze wurde in dem Zusammenhang jetzt genannt, dass<br />

da in diesem 3. Oktober eben Tag der deutsch-musl<strong>im</strong>ischen äh, äh, Gemeinschaft äh wäre und dass<br />

eben, weil das gerade aktuell war, eben dieses Kopftuchthema da eben grad ne besondere Rolle<br />

gespielt hat. Und da hat man in dem Beitrag dann auch einige Leute gefragt, die jetzt eben so aktiv an<br />

diesem, diesem, diesem Tag teilgenommen haben, was die denn jetzt zu diesem Thema sagen und<br />

die haben dann halt auch ihre, ihre, ihre Meinung dazu gesagt. Wobei ich jetzt, ja, ich war der<br />

Meinung, die waren überwiegend glaub ich dagegen, dass die die Kopftücher tragen dürfen. Ja, die<br />

Musl<strong>im</strong>in, die sie allerdings gefragt hatten, die hatte natürlich gesagt, ja, sie wäre lieber arbeitslos als<br />

ihr Kopftuch abzulegen. Also, das ist ja doch schon wieder, ja, man hat gemerkt, dass es ein sehr<br />

konfliktfähiges Thema war, denke ich. Ja, hm.<br />

Nachfrage: Noch irgendwas, was Dir noch <strong>im</strong> Kopf geblieben ist?<br />

Viel mehr ist mir letztendlich nicht <strong>im</strong> Kopf geblieben, eigentlich nur, was die Leute da jetzt gesagt<br />

haben, die Meinungen und das Thema <strong>im</strong> Allgemeinen. Ja. Nee, das war’s auch schon.<br />

Recall Vp 61 EG 41200206<br />

Also, das Thema war die Kopftuchdiskussion von äh islamischen Frauen als Lehrerinnen in Schulen in<br />

Deutschland und ähm es ging da drum, also es war der dritte Oktober 2003, von da war die Nachricht,<br />

ähm, dass in vielen Moscheen in Deutschland ähm Gebetgottesdienste abgehalten wurden, die auch<br />

teilweise auf Deutsch übersetzt wurden, ähm wo halt Deutsche und ähm islamische ähm<br />

Glaubensanhänger, ähm ja teilnehmen konnten. Und es wurden dann verschiedene Frauen befragt,<br />

ähm, was sie von äh dieser ganzen Kopftuchdiskussion überhaupt halten, also, ob sie halt dafür sind,<br />

dagegen oder und, und ihre Beweggründe, warum sie halt so denken, ja. Das war so das, was ich<br />

jetzt wiedergeben könnte dazu.<br />

Nachfrage: Ok, fällt Ihnen noch irgendwas ein, was Sie vielleicht besonders bemerkenswert, auffällig<br />

fanden?<br />

Ähm, ja, es gab wenige, die für die ähm für diese Kopftuchgeschichte überhaupt gewesen sind, dass,<br />

dass da so die die Lehrerinnen die Freiheit haben sollten, das Kopftuch selbst zu tragen. Ach ja, und,<br />

und es wurden noch, wurde noch ne Frau interviewt, äh, die selbst Kopftuchträgerin gewesen war und<br />

gesagt hatte auf die Frage, ob sie ähm die Arbeitslosigkeit ihrem Kopftuch vorziehen wollte, dass halt<br />

viele ähm islamische Frauen dann doch lieber die Arbeitslosigkeit vortragen äh vorziehen wollten<br />

anstatt eben das Kopftuch abzulegen. Also, dass es halt wirklich zum Glauben dazu gehört und ähm,<br />

ja, es war noch ein, äh ein Streitgespräch mit dabei, ähm, dass ein islamischer Mann mit ner Frau<br />

diskutierte, dass der Koran keinen zwingt, äh, irgendwelche ähm, ja, also irgendwelche Sachen, die <strong>im</strong><br />

Koran sind, halt anzunehmen, das wäre auf freiwilliger Basis. So, ja. Das war’s glaub ich dann.<br />

Recall Vp 62 EG 41200206<br />

Es ging um, ich glaube einen Freitag, in einer westdeutschen Stadt, glaube Köln, in der der Tag der<br />

offenen Tür oder sogar in einem Bundesland oder ganz Deutschland, ganz Deutschland der Tag der<br />

offenen Tür in Moscheen gefeiert, begangen, begangen wurde, nicht gefeiert, xxx, wo halt alle<br />

Interessierten, wie es halt am Tag der offenen Tür üblich ist, sich an dem Freitagsgebet beteiligen<br />

konnten, das zusehen konnten, um halt äh diese Religion offen darzustellen, weltoffen darzustellen<br />

oder vorzustellen allen Interessierten. Und <strong>im</strong> Zuge dessen ging’s auch, wohl oder übel, um diesen<br />

ganzen Kopftuchstreit, das ob Frauen Kopftücher tragen dürfen, sollen äh religiöse, islamische<br />

religiöse Frauen, und wie die selber das sehen und welche Prioritäten, welche Priorität ihre Religion<br />

für diese Frauen äh das einn<strong>im</strong>mt, das Kopftuch. Und am Ende war wohl der Konsens, dass sogar<br />

einige dafür ihren oder der, der, der Tenor, dass einige ihren Arbeitsplatz sogar dafür auf’s Spiel<br />

setzen würden, wenn’s darum ginge, Du kommst morgen ohne Kopftuch auf Arbeit, dann würden sie<br />

sagen, dann komm ich gar nicht mehr. So.<br />

Nachfrage: Ok, fällt Ihnen sonst noch irgendwas ein, was Sie vielleicht bemerkenswert, auffällig<br />

fanden?<br />

Ja, der rege Zustrom, dass halt sogar vor den Moscheen das Freitagsgebet stattfinden musste, weil<br />

sie brechend voll waren. Ja, der typische Imam, der da predigte. Ansonsten erstmal nix, nee.

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