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Benachteiligung von Trans*Personen, insbesondere im Arbeitsleben

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den Arbeitsplatz. 23 % berichteten, dass an ihrem Arbeitsplatz gelegentlich (4 % kontinuier-<br />

lich) Sch<strong>im</strong>pfwörter für sexuelle oder Gender-Minderheiten benutzt werden, 6 % waren<br />

da<strong>von</strong> selbst betroffen. 78 % berichten über unangenehme Witze über sexuelle oder Gen-<br />

der-Minderheiten an ihrem Arbeitsplatz (39 % ständig, 39 % gelegentlich). 171 7 % erlebten<br />

sexuelle Belästigung.<br />

In der US-weiten Erhebung des NCTE (2009) gaben insgesamt 97 % der Befragten an,<br />

schlechte Behandlung und Gewalt am Arbeitsplatz erfahren zu haben, u. a.:<br />

I 50 % Belästigung<br />

I 48 % unangemessene Weitergabe <strong>von</strong> Informationen durch Vorgesetzte/Kolleg_innen<br />

I 45 % absichtliche und wiederholte Verwendung des falschen Pronomens<br />

I 32 % Zwang, <strong>im</strong> früheren Geschlecht zu arbeiten, um den Arbeitsplatz zu behalten<br />

I 22 % Verweigerung des Zugangs zu Toiletten des gelebten Geschlechts<br />

I 20 % wurden vom direkten Kund_innen-/Klient_innenkontakt abgezogen<br />

I 7 % physische Gewalt<br />

I 6 % sexualisierte Gewalt<br />

In Virginia berichteten 31 % der Teilnehmer_innen <strong>von</strong> Belästigungen am Arbeitsplatz. 172 In<br />

San Francisco (SFBG 2006) gaben 57 % der Befragten an, Diskr<strong>im</strong>inierung am Arbeitsplatz<br />

zu erleben, da<strong>von</strong> 24 % sexualisierte Gewalt, 23 % absichtliche Verwendung des früheren<br />

Namens/Pronomens, 22 % verbale Belästigung, 14 % Verweigerung des Zugangs zu Toiletten.<br />

1.4.6 Unterstützung bei Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

Mehrere Untersuchungen ergaben, dass das Vertrauen <strong>von</strong> <strong>Trans*Personen</strong> in Vorgesetzte,<br />

Kolleg_innen und Anlaufstellen <strong>im</strong> Diskr<strong>im</strong>inierungsfall gering ist, was nicht selten durch<br />

negative Erfahrungen begründet ist. So beschrieben 40 % der in Schottland (STA 2008)<br />

Befragten ihre Erfahrungen mit Personalabteilungen, die sie um Hilfe gebeten hatten, als<br />

sehr schlecht. Nach der Erhebung <strong>von</strong> Whittle (2000) bezogen nur 34 % der Arbeitgeber_<br />

innen der Befragten explizit Stellung gegen Belästigung <strong>von</strong> <strong>Trans*Personen</strong>.<br />

44 % der <strong>von</strong> Motmans et al. (2010) Befragten wussten, dass es eine Antidiskr<strong>im</strong>inierungsrichtlinie<br />

in Bezug auf Geschlecht gibt, die auch Trans*Menschen umfasst. 17 % legten schon<br />

einmal eine Beschwerde aufgrund <strong>von</strong> Diskr<strong>im</strong>inierung ein. Bei denjenigen, die bei Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

am Arbeitsplatz Hilfe in Anspruch nahmen, wurden in 34 % der Fälle Maßnahmen<br />

ergriffen; 20 % berichten, dass ihrer Beschwerde nicht nachgegangen wurde.<br />

78 % der in Malta befragten Arbeitgeber_innen berichteten <strong>von</strong> Gleichstellungsmaßnahmen<br />

in ihren Betrieben/Firmen, <strong>von</strong> denen in 72 % der Fälle jedoch keine schriftliche Version<br />

existierte. 83 % gaben an, bei Belästigung und Mobbing173 durch Mitarbeiter_innen einschreiten<br />

zu wollen.<br />

171 Dabei seien auf sexuelle und Gender-Minderheiten bezogene Witze und Sch<strong>im</strong>pfwörter besonders in männerdominierten<br />

Arbeitsfeldern verbreitet (vgl. Lehtonen/Mustola 2004, S. 257).<br />

172 Xavier et al. 2007, zitiert nach Badgett et al. 2007, S. 8.<br />

173 Die meisten ausgewerteten Studien liegen auf Englisch vor. Den Begriff „Mobbing“ gibt es <strong>im</strong> Englischen<br />

nicht, diesem entspricht „Bullying“ (vgl. Teuschel 2010, S. 3). An den entsprechenden Stellen übersetzen wir<br />

„Bullying“ mit „Mobbing“.<br />

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