Benachteiligung von Trans*Personen, insbesondere im Arbeitsleben
Benachteiligung von Trans*Personen, insbesondere im Arbeitsleben
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unbedingt notwendig war. 88 % der <strong>von</strong> Browne/L<strong>im</strong> (2008) Befragten verbargen ihre ge-<br />
schlechtliche Identität und/oder Sexualität vor ihren Hausärzt_innen.<br />
Nach qualitativen Daten der Scottish Transgender Alliance (2008) fehlt (Allgemein-)Mediziner_innen<br />
häufig Wissen über trans* Belange. Weiterhin berichteten Teilnehmer_innen<br />
nicht zufriedenstellende bzw. falsche Behandlung, <strong>insbesondere</strong> durch Psychiater_innen.<br />
Nach Whittle et al. (2008) liegt es nahe, dass die Verknüpfung des Wunsches nach Geschlechtsveränderung<br />
mit „psychischer Krankheit“ ein ausschlaggebender Faktor für die<br />
z. T. schlechte medizinische Behandlung <strong>von</strong> Trans*Menschen ist. In Interviews wurden<br />
häufig Erfahrungen mit unangemessenem und missbräuchlichem Verhalten <strong>von</strong> Menschen<br />
in medizinischen Berufen thematisiert. 219<br />
42 % der <strong>von</strong> Browne/L<strong>im</strong> (2008) befragten <strong>Trans*Personen</strong> schätzten ihr psychisches bzw.<br />
emotionales Befinden als schlecht oder sehr schlecht ein, dabei betonten sie zu einem<br />
großen Teil, dass ihr Trans*Sein dafür nicht der Grund war. Nach Browne/L<strong>im</strong> schränkt die<br />
Kategorisierung <strong>von</strong> Trans* als psychische Störung die Autonomie und die Möglichkeiten<br />
stark ein, Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Auch habe dies negative<br />
Auswirkungen auf den Zugang zu hilfreicher Behandlung für psychische Probleme.<br />
I 76% der Befragten hatten Depressionen.<br />
I 41 % litten unter Ängsten und Phobien.<br />
I 36 % litten unter Panikattacken.<br />
I 34 % hatten Suchtprobleme.<br />
I 51 % litten an Schlaflosigkeit.<br />
I 74 % fühlten sich isoliert.<br />
I 56% hatten schon einmal ernsthafte Suizidgedanken.<br />
I 25 % unternahmen in den vergangenen fünf Jahren einen Suizidversuch.<br />
Bei der Transgender EuroStudy (Whittle et al. 2008) gaben 30 % der Befragten einen Suizidversuch<br />
<strong>im</strong> Erwachsenenalter an. In Belgien (Motmans et al. 2010) berichteten 62 % der<br />
Teilnehmer_innen, schon einmal Suizidgedanken gehabt zu haben, 22 % hatten mindestens<br />
einen Suizidversuch unternommen. In Frankreich (mag/HES 2009) gaben bei einer Befragung<br />
<strong>von</strong> trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen 69 % (67 % der Transjungen/-männer<br />
und 72 % der Transmädchen/-frauen) Suizidgedanken an. 34 % (34 % der Transjungen/männer<br />
und 32 % der Transmädchen/-frauen) hatten Suizidversuche unternommen. 220<br />
Vier <strong>von</strong> sieben in Malta qualitativ befragten <strong>Trans*Personen</strong> berichteten einen oder mehrere<br />
Suizidversuche (Baldacchino et al. 2008). 41 % der Teilnehmer_innen einer US-weiten<br />
Befragung (Grant et al. 2010) berichteten Suizidversuche, verglichen mit 2 % der Durchschnittsbevölkerung.<br />
219 Vgl. Whittle et al. 2008, S. 10.<br />
220 90 Befragte <strong>im</strong> Alter <strong>von</strong> 16 bis 26 Jahren.<br />
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