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Benachteiligung von Trans*Personen, insbesondere im Arbeitsleben

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64 % der <strong>von</strong> Browne/L<strong>im</strong> (2008) Befragten wurden Opfer häuslicher Gewalt, die mit der<br />

Ablehnung ihres Trans*Seins in Verbindung gebracht werden könne. Die Autor_innen<br />

weisen darauf hin, dass entsprechende (geschlechtsspezifische) Anlaufstellen für Trans*-<br />

Menschen häufig nicht zugänglich sind. 236<br />

Die Befragung der Scottish Transgender Alliance (2008) ergab, dass 46 % der Teilnehmer_innen<br />

transphobe Gewalt in Beziehungen erlebt hatten: meist in Form <strong>von</strong> Drohungen (17 %),<br />

<strong>von</strong> körperlicher (11 %) oder sexualisierter Gewalt (6 %).<br />

Nach Mizock/Lewis (2008) sind in den USA gender-nonkonforme Kinder und Jugendliche<br />

in ihren Herkunftsfamilien in hohem Ausmaß physischer sowie sexueller Gewalt ausge-<br />

setzt. 237<br />

Öffentliche Räume<br />

Trans* Teilnehmer_innen der Umfrage <strong>von</strong> Browne/L<strong>im</strong> (2008) gaben häufiger als LSB-Befragte<br />

an, aus Angst vor Diskr<strong>im</strong>inierung und Gewalt isoliert zu sein: Unter den 60 %, die<br />

sich isoliert fühlten, gaben 56 % als Grund Angst vor Diskr<strong>im</strong>inierung an, 44 % Angst vor<br />

Gewalt (<strong>im</strong> Vergleich zu 27 % bzw. 16 % der LSB-Befragten). 47 % der befragten <strong>Trans*Personen</strong><br />

gaben an, Diskr<strong>im</strong>inierung <strong>von</strong> Anbietern <strong>von</strong> Waren oder Dienstleistungen aufgrund<br />

ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung erfahren zu haben. 29 % vermieden<br />

es oft, 9 % <strong>im</strong>mer, nachts auszugehen.<br />

Unter den <strong>von</strong> Motmans et al. (2010) Befragten gaben 31 % an, manchmal Diskr<strong>im</strong>inierungen<br />

auf der Straße zu erleben, 9 % regelmäßig, 3 % <strong>im</strong>mer. In Geschäften, Banken und Restaurants<br />

fühlten sich 20 % manchmal, 4 % regelmäßig, 3 % <strong>im</strong>mer schlechter behandelt.<br />

Freizeit und Sport<br />

29 % der <strong>von</strong> Motmans et al. (2010) befragten <strong>Trans*Personen</strong> fühlten sich an Sport- und<br />

Freizeitorten manchmal schlechter behandelt, 5 % regelmäßig, 4 % <strong>im</strong>mer. Unter schottischen<br />

<strong>Trans*Personen</strong> (STA 2008) gaben 46 % an, nie Sport- und Freizeitangebote zu nutzen.<br />

In der Studie <strong>von</strong> Browne/L<strong>im</strong> (2008) fühlten sich 58 % der Befragten aufgrund ihres Trans*-<br />

Seins marginalisiert. Dies betraf auch LSBT-Kontexte. Nur 42 % der Befragten gaben an, dass<br />

sie sich an LSBT-Orten wohlfühlten. Manche fühlten sich ausgeschlossen, weil ihre vormals<br />

lesbischen bzw. schwulen Beziehungen nach der Transition als heterosexuell angesehen<br />

wurden oder weil ihr Trans*Sein bzw. ihre Identität ignoriert wurde. 34 % der befragten<br />

<strong>Trans*Personen</strong> erfuhren Diskr<strong>im</strong>inierung und Gewalt durch LSBT-Personen.<br />

Soziale Einrichtungen<br />

Unter den <strong>von</strong> Minter/Daley (2003) befragten <strong>Trans*Personen</strong> in San Francisco gab ein<br />

Fünftel an, in sozialen Einrichtungen diskr<strong>im</strong>iniert worden zu sein, <strong>insbesondere</strong> durch<br />

Verweigerung des Zugangs zu geschlechtergetrennten Angeboten, Anrede mit dem früheren<br />

Namen bzw. Pronomen, Verweigerung <strong>von</strong> Hilfe, Schikanen, invasive und unangemessene<br />

Fragen.<br />

236 Vgl. Browne/L<strong>im</strong> 2008, S. ix.; vgl. auch AHCR 2009, S. 42.<br />

237 Vgl. Mizock/Lewis 2008, S. 338.<br />

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