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Benachteiligung von Trans*Personen, insbesondere im Arbeitsleben

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Transgeschlechtlichkeit<br />

„Transgeschlechtlich“ beschreibt eine Vielzahl geschlechtlicher Identitäten und Ausdrucksweisen<br />

jenseits der Zwei-Geschlechter-Norm, ohne auf das medizinische Vokabular<br />

zurückzugreifen. 15<br />

Transidentität<br />

Diese Wortschöpfung aus dem deutschen Sprachraum verzichtet auf den irritierenden<br />

Sexualitätsbegriff in „transsexuell“ und betont stattdessen den Identitätsaspekt. So definieren<br />

sich manche Trans*Menschen als transidentisch oder Transident. 16<br />

Transsexuell/Transsexualität<br />

Als Transsexuelle bezeichnen sich Menschen, die sich mit dem „Gegengeschlecht“ des<br />

ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts identifizieren. Oft ist ihnen die Veränderung<br />

ihres Körpers mittels Hormonen, sogenannten geschlechtsangleichenden Operationen<br />

und anderen Schritten ein starkes Bedürfnis, weil sie ihren Körper (in individuell unterschiedlichem<br />

Ausmaß) als nicht st<strong>im</strong>mig empfinden und dies als leidvoll erleben. 17<br />

Transsexualität ist eine medizinisch-psychologische Kategorie und in ihrer heutigen Form in<br />

den 1950er-Jahren geprägt worden. Der Begriff umschreibt das andauernde, starke Bedürfnis,<br />

dem „Gegengeschlecht“ anzugehören und den Körper diesem angleichen zu wollen.<br />

Manche sich als transsexuell identifizierende Menschen füllen den Begriff in Anlehnung<br />

an das medizinische Konzept, andere auf individuelle Weise. So können sich durchaus auch<br />

Personen selbst als transsexuell definieren, die keine, nur manche oder andere als dem<br />

medizinischen Standard entsprechende Körperveränderungen anstreben.<br />

Transvestit/Transvestitismus<br />

Auch diese Begriffe entstammen der medizinisch-psychologischen Diagnostik. Sie bezeichnen<br />

das Tragen „gegengeschlechtlicher“ Kleidung (engl. Cross-Dressing), um zeitweilige<br />

Zugehörigkeit zum „anderen Geschlecht“ zu erleben, ohne den Wunsch nach dauerhaftem<br />

Geschlechtswechsel oder chirurgischen Eingriffen. Meist sind dabei Personen <strong>im</strong> Blick,<br />

deren zugewiesenes Geschlecht männlich ist. Jedoch gibt es auch selbstidentifizierte Transvestitinnen<br />

bzw. Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht „weiblich“ lautet<br />

(vgl. Sullivan 2006). 18<br />

Der Begriff des „fetischistischen Transvestitismus“ verbindet das Tragen „gegengeschlechtlicher“<br />

Kleidung mit sexueller Motivation.<br />

15 Vgl. TransInterQueer e. V. (Berlin), http://www.transinterqueer.org, Institut zur Förderung der geschlechtlichen<br />

Vielfalt (G-Institut, Berlin), http://www.g-institut.de/.<br />

16 Vgl. Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti) e. V., http://www.dgti.org, Trans-<br />

Ident Nordbayern, http://www.trans-ident.de/, Wigstöckel (Berlin), http://www.wigstoeckel.de/index2.php.<br />

17 Viele deutschsprachige Organisationen beziehen sich auf den Transsexualitätsbegriff, z. B. Transfamily,<br />

http://www.transfamily.de, VIVA TS e. V. München, http://www.vivats.de/, Gerede e. V. Dresden,<br />

http://www.gerede-dresden.de/Deutsch/Home.<br />

18 Vgl. auch Lehtonen/Mustola 2004, S. 65.<br />

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