Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur (KJL ... - hannahdenker.de
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Kästner konzipiert seine Hauptfigur zunächst als einen gehorsamen, angepassten jungen<br />
Mann, <strong><strong>de</strong>r</strong>, um seine schwer arbeiten<strong>de</strong> Mutter nicht zu schädigen, gute Noten mit nach Hause<br />
bringt <strong>und</strong> auch sonst versucht, keinen Ärger zu machen, was ihm allerdings manchmal<br />
schwerfällt. „Emil war ein Musterknabe. So ist es. Aber er war keiner von <strong><strong>de</strong>r</strong> Sorte, die nicht<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>s kann, weil sie feig ist <strong>und</strong> geizig <strong>und</strong> nicht richtig jung. Er war ein Musterknabe, weil<br />
er einer sein wollte!“ (Kästner 1981: 34). Dass ihm das zuweilen auch in seiner<br />
kleinstädtischen Heimat nicht durchgehend gelingt, zeigt sein schlechtes Gewissen gegenüber<br />
Wachtmeister Jeschke, <strong>de</strong>nn Emil hat mit Fre<strong>und</strong>en aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Realschule ein Neustädter<br />
Denkmal bemalt <strong>und</strong> fürchtet die Konsequenzen. Im Gegensatz zu „Kai aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Kiste“ bleibt<br />
Emil aber nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> sogenannte Musterknabe, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich <strong>de</strong>n elterlichen Normen bedingungslos<br />
fügt. Er erkennt, dass es auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Mo<strong>de</strong>lle von Eltern-Kind-Interaktionen gibt. „Der<br />
Professor rief ihm noch nach, er möge doch für ihn zu Hause anrufen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Vater sagen,<br />
er, <strong><strong>de</strong>r</strong> Professor, habe was Dringen<strong>de</strong>s vor. >>Dann ist er beruhigt <strong>und</strong> hat nichts<br />
dagegenDonnerwetter noch malgibt’s in Berlin<br />
famose Eltern!Er<br />
hat gesagt, ich solle mir immer ausmalen, ob ich genauso han<strong>de</strong>ln wür<strong>de</strong>, wenn er dabei<br />
wäre. Und das täte ich heute