Natur report - Kreis Unna
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toten Molchen im Wasser schwammen,<br />
die anscheinend den hohen<br />
Salzgehalt nicht überlebten), nicht<br />
mehr. Eine ausgedehnte Salzpflanzenflur<br />
entwickelte sich Mitte der 1980er<br />
Jahre auch am Fuß einer Halde südlich<br />
des Zechengeländes Königsborn 3/4<br />
in Kamen-Heeren-Werve. Diese Flur<br />
bestand aus einem großen Bestand<br />
des Salzschwadens, dann siedelte sich<br />
die Kriechende Quecke an und dominierte<br />
den Bereich an den trockeneren<br />
Rändern, während ein kleiner Bestand<br />
des Schilfs, Phragmites australis, der<br />
zunächst durch den hohen Salzgehalt<br />
offenbar modifiziert war und niedrigwüchsig<br />
blieb, sich nachfolgend in die<br />
Fläche ausbreitete und die Pflanzen<br />
wohl aufgrund des abnehmenden<br />
Salzgehaltes ihre durchschnittliche<br />
Größe erreichten. Dazwischen siedelte<br />
sich vor allem das Zottige Weidenröschen,<br />
Epilobium hirsutum, an. Inzwischen<br />
ist das Gebiet zugewachsen.<br />
Heute existieren noch ausgedehntere<br />
Fluren des Salzschwadens an Halden<br />
im Stadtgebiet von Lünen.<br />
Der Salzschwaden wuchs auch auf<br />
den brachgefallenen Zechengeländen<br />
an kleinen Lachen und anderen<br />
Feuchtstellen sowie an Lachen und<br />
Flachgewässern auf Halden und an<br />
Klärteichen der Zechen. Ob hier ein<br />
Zusammenhang mit Salzbeeinflus-<br />
sung vorliegt, ist derzeit noch nicht<br />
grundsätzlich geklärt; zumindest für<br />
die Zechenklärteiche ist es jedoch<br />
anzunehmen. Ähnliches gilt wohl<br />
für Gräben und flache Stillgewässer<br />
auf und an Mülldeponien, die jedoch<br />
heute keine Rolle spielen. Wohl ist der<br />
Salzschwaden aber die prominenteste<br />
Sippe der „salzbeeinflussten Flora an<br />
Verkehrsanlagen“, namentlich Straßenrändern.<br />
Derartige Vorkommen<br />
sind zerstreut im gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
vorhanden, sogar in Schwerte-Bürenbruch,<br />
also in den höheren, kaum<br />
urban-industriell geprägten Bereichen.<br />
Allerdings handelt es sich um eine<br />
typische Landstraßenart, die kaum<br />
dagegen an Autobahnen vorkommt.<br />
Typische Autobahnarten sind hingegen<br />
das Dänische Löffelkraut, Cochlearia<br />
danica, die Stink-Kresse, Lepidium<br />
ruderale, sowie die Melden-Arten<br />
Atriplex heterosperma (= A. micrantha)<br />
und A. sagittata. Von der Salz-Schuppenmiere,<br />
Spergularia salina, konnte<br />
bisher nur ein Vorkommen im Kamener<br />
Kreuz entdeckt werden. Die neueste<br />
Autobahn-Salzpflanze ist die Breitblättrige<br />
Kresse, Lepidium latifolium, die<br />
sich ausgehend vom Autobahnkreuz<br />
Dortmund-Nordwest scheinbar recht<br />
langsam ausbreitet (dort zuerst von<br />
H. Haeupler, Bochum, bemerkt). Bei<br />
anderen neueren Autobahnwanderern<br />
NATUR ERLEBEN<br />
wie dem Klebrigen Alant, Pulicaria (=<br />
Dittrichia, Inula) graveolens, oder Loesels<br />
Rauke, Sisymbrium loeselii, bleibt ein<br />
Zusammenhang mit der Salzstreuung,<br />
die für das Auftreten der Salzpflanzen<br />
an Straßenrändern verantwortlich ist,<br />
noch ungewiss, weshalb sie hier nicht<br />
als Salzpflanzen behandelt werden.<br />
Offensichtliche Salzpflanzenvorkommen<br />
an Eisenbahnanlagen im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Unna</strong> sind äußerst selten. So wurde<br />
hier der Salzschwaden gefunden, selten<br />
auch der Rote Gänsefuß, Chenopodium<br />
rubrum. Ein Vorkommen der<br />
Rosen-Melde, Atriplex rosea, in Kamen,<br />
das nicht klein war, ist inzwischen auf<br />
unerklärliche Weise wieder erloschen.<br />
Da es sich, vom Salzschwaden abgesehen,<br />
nicht um Arten handelt, die<br />
nahezu ausschließlich an Salzstellen<br />
wachsen, blieben diese Vorkommen<br />
bei unserer vorliegenden Studie unberücksichtigt.<br />
Die folgende Tabelle gibt eine Gesamtübersicht<br />
über die Vorkommen<br />
von Salzpflanzen an Salzstellen im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong>. Ausgeklammert bleiben<br />
die Vorkommen an anderen Standorten,<br />
so ist z. B. Spergularia rubra an<br />
primären Salzstellen erloschen, kommt<br />
aber (neben massenhaften Beständen<br />
an Autobahnen und hier wohl als Salzpflanze)<br />
hauptsächlich noch auf Bahn-<br />
und Brachgelände vor, was jedoch hier<br />
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