Natur report - Kreis Unna
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weisen in der Regel eine sehr geringe<br />
Sippendiversität aufweisen, die sich<br />
nicht nur durch die Herbizide ergibt,<br />
sondern auch das dichtstehende und<br />
niedrigwüchsige Getreide. Im Allgemeinen<br />
handelt es sich um Sippen,<br />
gegen die Selektivherbizide eingesetzt<br />
werden müssen: Zum einen Gräser,<br />
zum zweiten herbizidresistente Sippen<br />
der Zweikeimblättrigen und zum dritten<br />
solche, die mit den sich im Zuge<br />
des Getreidewachsens zunehmend<br />
ungünstiger gestaltenden Belichtungsverhältnissen<br />
zurecht kommen (wobei<br />
es hier viele Überschneidungen mit der<br />
zweiten Gruppe gibt). An Gräsern sind<br />
es im <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong> regelmäßig – je nach<br />
Bodenverhältnissen – Elymus repens,<br />
die Quecke, Alopecurus myosuroides,<br />
das Acker-Fuchsschwanzgras, Bromus<br />
sterilis, die Taube Trespe, Apera spicaventi,<br />
der Windhalm, Poa trivialis, das<br />
Gewöhnliche Rispengras, Dactylis glomerata,<br />
das Knäuelgras und bei höheren<br />
Feuchtegraden Holcus lanatus, das<br />
Wollige Honiggras. Im Unterwuchs<br />
kommt noch Poa annua, das Einjährige<br />
Rispengras, hinzu – sowie Festuca<br />
(früher Lolium) perennis, das Deutsche<br />
Weidelgras.<br />
Bei den anderen Pflanzen finden<br />
sich in den Getreideäckern überwiegend<br />
durch Mineraldünger und<br />
Gülle geförderte Stickstoffzeiger wie<br />
Cirsium arvense, die Acker-Kratzdistel,<br />
Galium aparine, das Kletten-Labkraut,<br />
Glechoma hederacea, der Gundermann,<br />
Heracleum sphondylium, der<br />
Wiesen-Bärenklau, Lapsana communis,<br />
der Rainkohl, sowie Urtica dioica, die<br />
Große Brennnessel. Häufig ist auch<br />
die Geruchlose Kamille, Anthemis (=<br />
Tripleurospermum) perforata, während<br />
die Echte Kamille deutlich zurücktritt.<br />
Als schattenverträgliche Arten<br />
wachsen im Unterwuchs meist Stellaria<br />
media s.lat., die Vogelmiere, Viola<br />
arvensis, das Acker-Stiefmütterchen,<br />
Veronica arvensis, der Feld-Ehrenpreis,<br />
überwiegend auf dichteren Böden<br />
auch häufig der Kriechende Hahnenfuß,<br />
Ranunculus repens. Die beiden<br />
häufigsten Arten, die einen besseren<br />
Lichtgenuss erzielen, indem sie am<br />
Getreide hochranken können, sonst<br />
aber auch im Unterwuchs erscheinen,<br />
sind die Acker-Winde, Convolvulus arvensis,<br />
und die Zaun-Winde, Calystegia<br />
sepium. Weitere Sippen, die der Zweitautor<br />
im untersuchten konventionellen<br />
Acker in Bergkamen-Weddinghofen<br />
finden konnte, sind: Achillea millefolium<br />
– Wiesen-Schafgarbe, Alliaria petiolata<br />
– Knoblauchsrauke, Anthriscus sylvestris<br />
– Wiesen-Kerbel, Cardamine hirsuta<br />
– Behaartes Schaumkraut, Crepis capillaris<br />
– Kleinköpfiger Pippau, Lamium<br />
album – Weiße Taubnessel, Plantago<br />
NATUR ERLEBEN<br />
lanceolata s. lat. – Spitz-Wegerich,<br />
Stellaria holostea – Große Sternmiere,<br />
Taraxacum sect. Ruderalia spp. – Löwenzahn<br />
und Trifolium repens – Weiß-<br />
Klee. Während die Große Sternmiere<br />
eine Ausnahmeerscheinung ist, die<br />
vom benachbarten Saum eingewandert<br />
ist, finden sich die anderen relativ<br />
regelmäßig in konventionell genutzten<br />
Äckern des <strong>Kreis</strong>es <strong>Unna</strong>, wenn auch<br />
oft nur vereinzelt. Eine repräsentative<br />
Erhebung möglichst vieler konventioneller<br />
Äcker – auch mit Häufigkeiten<br />
innerhalb der Untersuchungsflächen<br />
– steht allerdings noch aus. Generell<br />
sollte allerdings die relative Sippenarmut<br />
auffallen. Viele der genannten<br />
Arten gelten als „Problemunkräuter“,<br />
weil sie nicht auf Breitbandherbizide<br />
ansprechen – aufgrund der oben<br />
genannten Eigenschaften. Neben der<br />
höheren Sippenzahl ist auch die Individuenzahl<br />
und -dichte in den ökologisch<br />
bewirtschafteten Äckern auffällig, die<br />
mitunter eine exakte Erfassung der Gesamtflora<br />
erschwert. Folgende Sippen<br />
wurden in den untersuchten Öko-Flächen<br />
zwischen 1995 und 2005 festgestellt<br />
(Sippen in Fettdruck werden als<br />
Ackerbegleitpflanzen bei Wolff-Straub<br />
1989 geführt; Frequenzangaben: x =<br />
in einem der untersuchten Äcker, xx =<br />
in mehreren Äckern, xxx = in nahezu<br />
allen Äckern):<br />
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