Natur report - Kreis Unna
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60 NACHHALTIGES LEBEN<br />
ein Weidentunnel und ein offener<br />
Sandspielbereich mit einer natürlichen<br />
Eingrenzung durch Baumstämme, Steine<br />
und Sträucher. Eine Todholzhecke<br />
bietet Schutz für Insekten und Spinnen<br />
und auch „Brennnesseln“ dürfen in<br />
bestimmten Bereichen des Geländes<br />
wachsen. Im November 1999 machte<br />
die Partei Bündnis 90/die Grünen<br />
durch eine Spende den Kauf verschiedener<br />
heimischer Beerengehölze möglich<br />
und es entstand die „Bärenstarke<br />
Beerenecke“.<br />
Ziel ist es, die heimischen Pflanzen<br />
kennen zu lernen und die Früchte<br />
sowie Heilkräfte der <strong>Natur</strong> zu nutzen.<br />
Dabei wird auch der Aspekt<br />
berücksichtigt, was unsere Tiere um<br />
uns herum brauchen, um sich wohl<br />
zufühlen und anzusiedeln. So wurden<br />
bewusst mehrere Faulbaumbüsche<br />
gepflanzt, die zwar für uns Menschen<br />
giftig sind, aber eine wichtige Nahrungsquelle<br />
der Zitronenfalterraupen<br />
darstellen. Die Kinder lernen über den<br />
Umgang mit giftigen Pflanzen, dass<br />
es in der <strong>Natur</strong> Nahrung gibt, die für<br />
uns Menschen ungenießbar ist, ohne<br />
die es aber die Artenvielfalt der Tiere<br />
nicht gäbe. Ein Sandkasten wurde zu<br />
einem Gemüsebeet umfunktioniert in<br />
dem Kartoffeln, Zucchini und Kohlrabi<br />
gepflanzt wurden.<br />
Zur selben Zeit erarbeitete die Ein-<br />
richtung zusammen mit der Arbeitsgruppe<br />
Umwelt, <strong>Natur</strong> und Landwirtschaft<br />
einen Forderungskatalog für<br />
naturnahe Spielräume als Alternative<br />
oder Ergänzung zu den Fröndenberger<br />
Spielplätzen. Darin forderten wir komplexe,<br />
sinnliche Erfahrung- und Spielbereiche<br />
mit Rückzugsmöglichkeiten,<br />
Plätzen zum Träumen, Toben, Klettern<br />
und zum Abenteuerspiel. Dabei soll<br />
man durchaus die natürlichen Gegebenheiten<br />
der Landschaft ausnutzen.<br />
Liegt der Spielplatz beispielsweise an<br />
einem Bach oder Hügel, lässt sich hier<br />
die <strong>Natur</strong> wunderbar erleben.<br />
� Ausflüge und Aktionen<br />
Im Rahmen des Konzeptes etablierten<br />
sich zwei feste Waldtage, an<br />
denen die Kinder das nahe gelegene<br />
Löhnbachtal und den Lunapark für<br />
sich erobern. Begleitet von der <strong>Natur</strong>pädagogin<br />
Heike Niemand, der<br />
Erzieherin Christel Kieffer und „Karl,<br />
dem Kobold“ lernen die Kinder alles<br />
Wissenswerte über die heimische<br />
Tier- und Pflanzenwelt. Sie gehen auf<br />
Spurensuche, beobachten Vögel, Insekten<br />
und Frösche, untersuchen den<br />
Bach nach Lebewesen und sammeln<br />
Wildkräuter, um mit diesen ein leckeres<br />
Essen zu kochen.<br />
Im Jahr 2002 nahm die Einrichtung<br />
erfolgreich an dem Wettbewerb „Er-<br />
lebter Frühling“ teil und belegte auf<br />
Landesebene den ersten Platz. Über<br />
drei Monate beobachteten die Kinder<br />
die Entwicklung der Rotbuche und<br />
führten als Abschluss des Projektes ein<br />
kleines Theaterstück auf, in dem Karl,<br />
der Kobold sich mit dem Buchenblatt<br />
„Meckerließchen“ anfreundet und<br />
Einblick in die jahreszeitlichen Veränderungen<br />
der Buche gibt. Im Frühling<br />
gab es dann zarte Buchenblätter zum<br />
Probieren und zum Herbst wurden die<br />
Bucheckern geröstet und geknabbert.<br />
2003 setzen die Oase-Kinder ein musikalisches<br />
Denkmal für den kleinen<br />
„Edi Hummel“. Wieder im Rahmen<br />
der Arbeit zum „Erlebten Frühling“<br />
bauten wir einen Hummel-Nistkasten,<br />
bekamen noch einen oberirdischen<br />
und einen unterirdischen Nistkasten<br />
gesponsert und legten eine Wiese mit<br />
Rotklee an. Aus den gesammelten Beobachtungen<br />
über das Aussehen und<br />
Verhalten der Hummeln komponierte<br />
uns der Kinderliedermacher Klaus<br />
Niemand ein eigenes Hummellied.<br />
Dieses studierten wir mit den Kindern<br />
ein, fuhren dann mit einer Gruppe von<br />
zehn Kindern in ein Dortmunder Tonstudio<br />
und so entstand im Juni 2003<br />
eine eigene CD.<br />
Weitere Projekte folgten: Es wurde<br />
ein Schmetterlingsraupen – Aufzucht-<br />
und -beobachtungskasten gebaut