Natur report - Kreis Unna
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eutelfächer parallel, eng zusammen<br />
stehend und verdecken teilweise den<br />
Sporneingang. Der Sporn ist leicht abwärts<br />
gebogen. Ein historischer Fund<br />
der Zweiblättrigen Waldhyazinthe im<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet ist bislang nur aus dem<br />
mittlerweile abgeholzten Buchholz<br />
bei Holzwickede bekannt geworden.<br />
Ein von P. Demandt im Jahre 1876<br />
gesammelter Herbarbeleg ist im Herbar<br />
des Westfälischen Museums für<br />
<strong>Natur</strong>kunde in Münster hinterlegt.<br />
Da die neu entdeckte Waldhyazinthe<br />
die Merkmale beider Elternarten<br />
besitzt, handelt es sich eindeutig um<br />
eine Hybride von Platanthera bifolia x<br />
Platanthera chlorantha (= Platanthera<br />
x hybrida). Nächste Fundorte dieser<br />
Hybride sind aus dem Münsterland<br />
bekannt, wo sie genau wie im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Unna</strong> in lichten Laubwäldern auch<br />
ohne die Elternarten siedelt.<br />
Offen bleibt die Frage, wie die Samen<br />
bis in den <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong> gekommen<br />
sind. Da Orchideensamen sehr klein<br />
und leicht sind, können Orchideensamen<br />
durchaus über 100 Kilometer<br />
weit mit dem Wind verdriftet werden<br />
und so ganz natürlich zum Standort<br />
gelangt sein. Vielleicht existiert im<br />
Norden des <strong>Kreis</strong>es <strong>Unna</strong> auch noch<br />
ein bislang unentdecktes Vorkommen?<br />
Auch ein Einschleppen z. B. mit Forstfahrzeugen<br />
kann nicht ausgeschlossen<br />
Bienen-Ragwurz Foto: Margenburg<br />
werden. Interessant ist, dass der Wald<br />
sehr schonend durchforstet wurde, so<br />
dass mehr Licht zum Waldboden gelangt<br />
und damit die Pflanze erstmals<br />
genügend Licht zur Blüte erhielt. Die<br />
nicht-blühende Pflanze blieb vielleicht<br />
über Jahre unentdeckt und erst der<br />
auffällige Blütenstand in diesem Jahr<br />
ermöglichte den für den <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
sehr erfreulichen Pflanzenfund.<br />
� Interessante Erscheinungsform<br />
der Bienen-Ragwurz<br />
An dem im Jahr 2004 entdeckten<br />
Standort der Bienen-Ragwurz (Ophrys<br />
apifera) konnten im Jahr 2005 keine<br />
NATUR ERLEBEN<br />
Pflanzen gefunden werden. Dafür<br />
blühten auf einem benachbarten<br />
Werksgelände über 50 Pflanzen. Besonders<br />
auffällig waren Funde einer<br />
besonderen Erscheinungsform dieser<br />
Orchideenart. Die Pflanzen haben<br />
Petalen, die den Sepalen ähnlich sind.<br />
Bis in die jüngste Zeit werden derartige<br />
Pflanzen als Varietät Ophrys apifera<br />
var. friburgensis (Freyhold) bezeichnet.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen<br />
in der Nordeifel (Baum et. al. 2002)<br />
bestätigen jedoch die oft geäußerte<br />
Vermutung, dass eine taxonomische<br />
Bewertung solcher Erscheinungsformen<br />
nicht zulässig ist, da die Pflan-<br />
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