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Natur report - Kreis Unna

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� Blume des Jahres<br />

Das Wiesen-Schaumkraut<br />

Die Stiftung <strong>Natur</strong>schutz Hamburg<br />

und Stiftung zum Schutze<br />

gefährdeter Pflanzen hat das<br />

Wiesen-Schaumkraut zur Blume<br />

des Jahres 2006 ernannt. Mit<br />

der Feuchtwiesenart Cardamine<br />

pratensis soll auf schleichende Gefährdungstendenzen<br />

aufmerksam<br />

gemacht werden. Hervorgerufen<br />

durch länderübergreifende Entwässerungsmaßnahmen(Eindeichung<br />

der Auenbereiche), aber<br />

auch durch regionale und örtliche<br />

Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

im Binnenland sind immer mehr<br />

Grünlandarten betroffen.<br />

Innerhalb der Kulturlandschaft<br />

kommen Bestände von Cardamine<br />

pratensis in unterschiedlichsten Biotopen<br />

vor: auf gedüngten Feuchtwiesen<br />

und -weiden, in Talauen, in Flachmooren,<br />

auf feuchten Stellen in Wäldern, in<br />

Uferbereichen, auf den feucht- frischen<br />

Wiesen- und Rasenflächen in Grünanlagen<br />

und Gärten. Cardamine pratensis<br />

gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler<br />

(Brassicaceae/ Cruciferae), die<br />

weltweit mit 350 Pflanzengattungen<br />

verbreitet ist. Die bis zu 60 Zentimeter<br />

hohe Feuchtwiesenart besitzt bodennah<br />

rosettenartige Grundblätter und<br />

unpaarig gefiederte Teilblättchen im<br />

Das Wiesenschaumkraut ist essbar.<br />

Foto: Stiftung <strong>Natur</strong>schutz Hamburg<br />

NATUR DES JAHRES<br />

oberen Stängelabschnitt. Der hohle<br />

Stängel ist fast rund, die Blütenstände<br />

blasslila, -rosa oder weiß. Die Blüten<br />

sind sehr nektarreich und werden<br />

durch zahlreiche Insekten wie zum Beispiel<br />

den Aurora-Falter (Anthocharis<br />

cardamines) angeflogen, weil dessen<br />

Raupen sich gern von dem Pflanzensaft<br />

des Schaumkrautes ernähren. Die<br />

Pflanzensamen befinden sich in einer<br />

Schote, welche bei Reife aufspringt.<br />

Wenn die grundständigen Blätter des<br />

Wiesen-Schaumkrautes feuchten Boden<br />

berühren, dann passiert es sehr<br />

oft, dass sich an den Ansatzstellen<br />

der Fiederblättchen wurzelnde Brutknospen<br />

bilden, die zu selbständigen<br />

Pflanzen heranwachsen (vegetative<br />

Selbstverbreitung). Das Wiesen-<br />

Schaumkraut ist essbar. Es hat einen<br />

leicht scharfen, würzigen und bitteren<br />

Geschmack. Auch als Hausmittel findet<br />

die Pflanze Anwendung: Wiesen-<br />

Schaumkraut-Tee gilt als Heilmittel<br />

gegen Rheuma. Außerdem wird ihm<br />

eine belebende Wirkung nachgesagt<br />

und enthält Senfölglykoside, Bitterstoffe<br />

und Vitamin C.<br />

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