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Natur report - Kreis Unna

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46 AGENDA IM KREIS UNNA<br />

„ Ich trenne mich wirklich ungern von<br />

den alten Krimis, aber ich muss mal<br />

Platz für `was Neues machen.“ waren<br />

überall zu hören. Die Buchtauschbörse<br />

im Bürgerhaus Methler ist mittlerweile<br />

zu einer beliebten Institution<br />

geworden.<br />

Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale<br />

versucht seit vielen Jahren<br />

die Bedeutung von nachhaltigem Konsum<br />

zu kommunizieren und vor allem,<br />

diese Idee für den Verbraucher mit<br />

Leben zu füllen und konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

aufzuzeigen.<br />

Das Prinzip der Tauschbörse: Alte<br />

Bücher werden zusammengesucht und<br />

eine Woche im Bürgerhaus gesammelt.<br />

Jeder, der in der einen Woche Bücher<br />

abgibt, erhält einen Gutschein und<br />

darf in der darauffolgenden Abholphase<br />

sich neue, alte Bücher aussuchen.<br />

Jeder Tauscher darf höchstens die<br />

Menge an Büchern mitnehmen, die<br />

er auch abgeben hat. Die Erfahrung<br />

zeigt, dass meistens etwas weniger<br />

wieder mitgenommen werden. Ein<br />

Tauscher, der – was auch einen vorläufigen<br />

Rekord darstellt – 120 alte<br />

Krimis abgab, wollte nur zwei Dutzend<br />

neue Bücher wieder mitnehmen. Um<br />

die 3.000 Bücher, die pro Tauschbörse<br />

ihre Besitzer wechseln, werden von<br />

den Organisatorinnen mühevoll geordnet,<br />

um den Tauschenden später<br />

die Auswahl zu erleichtern.<br />

Da gibt es die umfangreiche Romanecke,<br />

die beliebte Kinderecke,<br />

die interessante Sachbuchecke, den<br />

spannenden Tisch mit Weltliteratur,<br />

die begehrte Konsalik- und Simmelecke,<br />

die informativen Biographien und<br />

– nicht zu vergessen – die atemberaubenden<br />

Krimis. Die Buchtauschbörse<br />

sorgt für Begegnung und Austausch<br />

– im wahrsten Sinne des Wortes. Jeder,<br />

der mitmacht, entrümpelt seinen<br />

Keller, seine Regale, verabschiedet sich<br />

von dem, was er nicht (mehr) braucht,<br />

ohne es gleich in die Mülltonne zu<br />

werfen. Gibt es ein besseres Beispiel<br />

für praktizierte Nachhaltigkeit? In den<br />

letzen sechs Jahren wurden bei sechs<br />

Tauschbörsen rund 15.000 Bücher<br />

getauscht.<br />

Bei jeder Aktion bleiben einige<br />

hundert Bücher übrig, die zwar keinen<br />

Abnehmer finden, aber immer noch<br />

zu schade für den Altpapiercontainer<br />

sind. Diese werden Jahr für Jahr für<br />

Cent-Beträge an Interessierte abgegeben.<br />

Das Geld, das hier eingenommen<br />

wird, fließt in eine jährliche stattfindende<br />

Kinder-Umwelt-Aktion von<br />

Verbraucherzentrale und Bürgerhaus<br />

– ist also wirklich nachhaltig angelegt.<br />

Die Buchtauschbörse ist sicher eins der<br />

anschaulichsten Beispiele für gelebte<br />

Nachhaltigkeit: ökologisch sinnvoll,<br />

ökonomisch interessant und förderlich<br />

für das soziale Miteinander.<br />

� Nachhaltig Einkaufen<br />

Ganz bewusst beim Händler in<br />

meiner Stadt einkaufen, die Eier von<br />

‘glücklichen Hühnern’ des Nachbarbauern<br />

besorgen, den Honig beim<br />

Kamener Imker bestellen, den Apfelsaft<br />

von <strong>Unna</strong>er Streuobstwiesen<br />

bevorzugen – vier weitere Beispiele<br />

für nachhaltiges und verantwortungsvolles<br />

Konsumieren. „Nachhaltigkeit“<br />

hat also keineswegs immer etwas mit<br />

Askese oder Verzicht zu tun: So kann<br />

selbst das Trinken einer köstlichen<br />

Tasse Espresso nachhaltig sein – wenn<br />

es sich dabei um „fairen“ Kaffee<br />

handelt, kann auch hier getrost von<br />

einem Stück Nachhaltigkeit gesprochen<br />

werden.<br />

Produkte aus fairem Handel unterstützen<br />

die Produzenten in den<br />

Entwicklungsländern. Der Betrag,<br />

den der Verbraucher mehr zahlt als<br />

für herkömmliche Produkte, dient<br />

ganz konkret der Verbesserung der<br />

Lebensverhältnisse der Arbeiter vor<br />

Ort – er fließt in garantierte Mindestlöhne,<br />

in den Bau eines Brunnens<br />

oder einer Schule, oder er kommt der<br />

Verbesserung der Arbeitsverhältnisse<br />

oder des Gesundheitschutzes zugute.<br />

Der Mehrpreis dient zugleich der Ver-

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